Gastro-Check WuppertalNOI – das beste Sushi im Tal? Wir haben es getestet
Wuppertal – Frischer Fisch, auf den Punkt gewürzter Reis und natürlich eine fantasievolle Auswahl. Sushi-Fans wissen, wirklich gutes Sushi findet sich gar nicht so einfach.
In Wuppertal haben sich über die letzten Jahre einige Restaurants niedergelassen, die sich der japanischen Küche widmen. Eines davon ist das NOI in Wuppertal Elberfeld. Zunächst neben den Arkaden, vor ein paar Jahren dann umgezogen auf die Neumarktstraße, also in direkter Nachbarschaft von Lokalen wie Hans im Glück oder dem Nudelland. Der Hype um das NOI hat unter Wuppertaler Asia-Fans im Grunde nie ein Ende gefunden, viele sind nach wie vor überzeugt: Es ist die beste Adresse für Sushi in der Stadt. Ist an der Behauptung etwas dran? Wir haben den Test gemacht.
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Ambiente im NOI in Wuppertal
Da wir uns für unseren Test einen milden Samstagabend ausgesucht haben, fällt als erstes auf – das NOI ist gut besucht. Beinah alle Plätze sind besetzt, die Reservierung im Vorfeld war also die richtige Eingebung. Die Location selbst kuschelt sich ein wenig in ihre Seitenstraße hinein und wirkt doch offen und freundlich. Auf moderne Einrichtung wird hier Wert gelegt, alles ist farblich aufeinander abgestimmt. Direkt nach dem Ankommen wies uns eine Bedienung einen Tisch zu, unsicherem Umherstehen von Neuankömmlingen wird also schnell entgegengewirkt. Was uns gleich auffiel, war der angenehme Lautstärkepegel am Tisch. Trotz des gut gefüllten Ladens konnte man sich in normaler Lautstärke unterhalten. Das NOI wirbt mit „klassischer vietnamesischer und japanischer Küche“, kombiniert mit „innovativer Küche“.
Man möchte sich also gewisse Traditionen und Altbewährtes bewahren und dabei modern bleiben – das Lokal selbst strahlt genau das aus. Nicht viel asiatischer Schnickschnack, keine großen Buddha-Statuen oder Winkekatzen, aber dennoch ein gewisses Flair, das gut zu einem asiatischen Restaurant passt.
Am ehesten erinnert es an die Art wie viele Cafés und Bars in Tokyo Tradition und Moderne verbinden. In der großen ausgeleuchteten Theke im Eingangsbereich lassen sich schon frischer Fisch und bunte Zutaten erspähen, die nur darauf warten, eingerollt und serviert zu werden. Das macht Appetit!
Service im NOI in Wuppertal
Da kann man nur Pluspunkte verteilen. Ein brechend voller Laden und tatsächlich genug Servicekräfte. Und alle freundlich! Nicht in jedem Restaurant eine Selbstverständlichkeit. Unser Kellner war geradezu fröhlich und wirkte nicht unnatürlich oder aufgesetzt.
Auf unsere Getränke und Vorspeisen haben wir kaum einen Augenaufschlag gewartet, was angesichts der vielen Gäste überraschend war. Auf den samstäglichen Ansturm ist man also gut vorbereitet.
Die Hauptspeise ließ dann etwas länger auf sich warten, blieb aber alles noch im Rahmen. Während der Wartezeit hatte man weiterhin ein Auge auf uns, und generell waren immer einige Servicekräfte zwischen den Tischen unterwegs, um nach dem Rechten zu fragen.
Speisekarte im NOI in Wuppertal
Alles was das Herz begehrt- und wahrscheinlich noch ein bisschen mehr. Das NOI bietet eine Fülle an vietnamesischen Gerichten. Von verschieden Pho-Suppen, über Bun (Reisnudeln) und ausgefallenen Wok-Kreationen.
Auffallend ist auch, dass Veggie-Gerichte eine gesonderte Kategorie auf der Karte sind, jeweils für die japanische und vietnamesische Küche. Also leicht zu navigieren für vegetarische und vegane Gäste.
Die Sushi-Sektion lässt wirklich nicht zu wünschen übrig. Neben allen Standart-Rolls wie California, Thunfisch und Co., gibt es auch jede Menge kreative Kombinationen und Eigenkreationen des Restaurants. Die „NOI Best friend´s – Roll“ beispielsweise, ist eine Inside-Out-Roll mit Gemüse Tempura, japanischer Mayonnaise, umhüllt mit Lachs, Kresse und der NOI-Spezialsoße. Auch ein Hingucker auf der Karte: die „NOI Pizza Sushi 4 Ecken“ mit frittiertem Sushireis, Lachs und Hühnchen.
Zusätzlich zu den vielen verschiedenen Rollen und Sashimi (das auf keiner Sushi Karte fehlen darf), bietet das NOI auch Sushi-Menüs an um die Wahl zu vereinfachen.
Auch hier ein Plus in Sachen Veggie: alles Vegetarische ist dementsprechend ausgeschrieben. Nur das Vegan-Zeichen fehlt leider auf der Karte. Wer hier in Sachen Mayo und Co. unsicher ist, braucht aber beim superfreundlichen Personal keine Angst haben, nach Inhaltsstoffen zu fragen (die aber auch unten auf der Karte aufgeführt sind).
Essen im NOI in Wuppertal
Wir haben zuerst als Vorspeise eine Miso Suppe und die Goi Cuon Sommerrollen bestellt, dazu das japanische Bier „Sapporo“, das an ein helles Pils erinnert.
Die Miso Suppe war genauso wie sie sein soll: heiß, kräftiger Geschmack nach Algen und Soja und nicht allzu salzig. Die Portion war recht klein, aber man möchte sich mit Vorspeisen ja auch nicht gleich den Appetit verderben.
Die Sommerrollen waren großzügig belegt mit gekochter Großgarnele, Gemüse, Erdnüssen, Reisfadennudeln und einer leichten Fischsoße.
Zum Hauptgericht haben wir uns entschieden beide Welten des NOI auszutesten. Aus der vietnamesischen Küche gab es die „NOI Ente“ auf Reis mit frischem Salat und einer hausgemachten Sesamsoße. Hier darf man nicht zu wenig erwarten – die Portion war von beeindruckender Größe. Das knusprige Entenfleisch zu einem kunstvollen Berg auf den dampfenden Reis getürmt, ist man nach dieser Portion mehr als satt. Geschmacklich fällt hier die Sesamsoße auf: die ist so lecker, man möchte eigentlich gern nach dem Rezept fragen oder sich noch ein Döschen davon mit nach Hause nehmen. Die Ente war gut und nicht zu zäh.
In Sachen Sushi mussten wir wissen – wie ist der Lachs? Denn daran lässt sich häufig die Qualität eines Sushi-Restaurants erkennen. Ist er zu trocken, zu dünn, nicht genug fett, nicht frisch genug? Doch wie zu erwarten enttäuscht das NOI hier nicht und macht seinem Ruf alle Ehre. Das Sushi war wirklich herausragend. Um die Lachs-Basics zu testen, bestellten wir das „Salmon Mix Special“ mit 4 Lachs Nigiris, 6 Lachs Makis, und 8 Lachs Inside-out Rollen. Wer normalerweise zum „all you can eat“-Sushi-Buffet geht, kann die Portion zunächst vielleicht klein finden (vor allem im Vergleich zum Enten-Turm des Tischnachbarn) doch ist bei unserem Test niemand mit knurrendem Magen nach Hause gegangen.
Die Rollen waren großzügig, der Lachs dick geschnitten und die Avocado frisch. Immer wieder fallen die fantasievollen, leckeren Soßen auf, die auch in den Sushi-Gerichten häufig vorkommen. In Sachen Geschmack gab es wirklich nichts zu bemängeln, alles war sehr lecker und hochwertig.
Preise im NOI in Wuppertal
Preistechnisch liegt das NOI im mittleren Bereich. Pro Person sind wir mit Vorspeise, Hauptspeise und Getränk bei unter 25 Euro geblieben. Allgemein liegen die Preise für Hauptgerichte zwischen 9 und 13 Euro.
Das teuerste Gericht für eine Person ist das Halong Bay Sashimi aus verschiedenen Fischsorten und Meeresfrüchten für 21 Euro. Da die Portionen satt machen und ausgefallen sind, lässt sich also gut günstig essen gehen im NOI – und das bei wirklich guter Qualität. Wer nochmal extra sparen möchte, kann zur Lunchzeit kommen, täglich zwischen 12 und 17 Uhr, da sind die Preise noch moderater (z.b. ein Lunch Mix Special mit 12 x verschiedenem Sushi für 10) und zu jedem Gericht gibt es eine Miso-suppe, einen grün- oder Yasmintee.
Weitere Besonderheiten im NOI in Wuppertal
Bei wärmeren Temperaturen kann man im NOI auch draußen sitzen, der kleine Freisitz mit Sonnenschirm ist in den Sommermonaten immer gut besetzt. Ein zweiter Blick auf die Getränkesektion lohnt sich auch: neben den zwei Sorten japanischem Bier (Sapporo und Asahi) gibt es unter der Kategorie „Asian Fresh Stuff“ einige asiatische Getränke-Kreationen wie zum Beispiel der „Oi Da“ mit Maracuja, Orangensaft und Guave, oder „Tra Xanh Gung“, ein Grüner Tee Ingwer Shake nach Art des Hauses, verfeinert mit frischem Ingwer, Rohrzucker und Apfel.
Fazit
Das NOI wird tatsächlich seinem Ruf gerecht. Wer nach gutem japanischem Essen in der Region sucht, kommt an ihnen nicht vorbei. Die vietnamesische Küche ist ebenfalls gut, der eigentliche Hingucker im NOI ist aber eindeutig das Sushi. Ein Muss für jeden Wuppertaler Sushi-Fan! Für ein ganz und gar entspanntes Essen gehen würden wir allerdings nicht unbedingt einen Samstagabend empfehlen, da es doch sehr voll wird. Eine Reservierung in den Abendstunden ist generell sinnvoll, tagsüber ist aber auch ohne reservieren immer Platz für zwei bis drei Personen. Das Menü ist sehr vegetarier-freundlich, in Sachen vegan aber noch ausbaufähig.
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