Im Prozess um den Mord an fünf Kindern in Solingen hat die Anklage nun die Höchststrafe für die Mutter der Kinder gefordert.
Solinger KindermordeStaatsanwalt fordert Höchststrafe für Mutter und spricht von „Fassadenwelt“
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Die Angeklagte im Prozess um die Kindermorde von Solingen steht am Dienstag (2. November) mit ihren Anwalt Thomas Seifert im Landgericht Wuppertal.
Wuppertal. Am Dienstag (2. November) beantragte der Staatsanwalt am Wuppertaler Landgericht lebenslange Haft und die Feststellung der besonderen Schwere ihrer Schuld. Die 28-Jährige habe fünf Kinder heimtückisch umgebracht. Diese seien völlig arglos gewesen, als sie von ihrer eigenen Mutter betäubt und dann ertränkt oder erstickt worden seien.
Die Version der Angeklagten aus Solingen, wonach ein Unbekannter in ihre Wohnung eingedrungen und ihre Kinder getötet habe, sei aus einer Reihe von Gründen abwegig. Es hätten sich auch keine Spuren dafür gefunden.
Fünffach-Mord von Solingen: Höchststrafe für die Mutter gefordert
Vielmehr sei sie enttäuscht darüber gewesen, dass ihr unzuverlässiger Mann in der Nachbarschaft eine neue Frau gefunden hatte. „Sie hatte eine gewisse Sehnsucht nach einer heilen Familie, trat die Flucht in die Mutterrolle an“, so der Staatsanwalt am Dienstag vor Gericht in Wuppertal. „Sie lebte in einer Art Fassadenwelt, die sie selbst aufgebaut hatte. Nach dem Aus der Fassade waren die Kinder funktionslos geworden.“
Die Leichen der Kinder waren am 3. September vergangenen Jahres in der Wohnung der Familie in Solingen entdeckt worden: Melina (1), Leonie (2), Sophie (3), Timo (6) und Luca (8). Ihre Mutter hatte sich im Hauptbahnhof Düsseldorf vor einen Zug geworfen, aber überlebt.
Ihr ältester Sohn blieb unverletzt. Die Mutter hatte ihn zur Großmutter an den Niederrhein geschickt. Die Angeklagte hat die Tat mehrfach bestritten. Das Urteil soll noch in dieser Woche fallen. (dpa)