70 Jahre TuffiEin Sprung, der die Wuppertaler Schwebebahn weltberühmt machte
Wuppertal – In den 119 Jahren seit ihrer Inbetriebnahme am 1. März 1901 hat die Wuppertaler Schwebebahn schon einige Dramen, wie die kommende Pause (hier lesen Sie mehr), erlebt. Doch keine Geschichte wurde so berühmt, wie der ungewollte „Kopfsprung“ einer jungen Zirkuselefantendame vor genau 70 Jahren...
- Fahrt mit der Schwebebahn sollte Werbung für einen Zirkus sein
- Elefant Tuffi stürzt 12 Meter in die Wupper und überlebte
- 2016 wurde im Wuppertaler Zoo eine süße Namensvetterin geboren
Wuppertaler Schwebebahn: Elefanten-Drama vor 70 Jahren deutete sich schon am Bahnsteig an
Es sollte eine echter Werbecoup sein: Um viele Besucher für sein Gastspiel in Wuppertal anzulocken, beschloss Zirkusdirektor Franz Althoff, am 21. Juli 1950 mit seiner Elefantendame Tuffi eine Runde mit der berühmten Schwebebahn zu fahren.
Ein Plan, der zunächst auch aufzugehen schien. Als Althoff mit dem Stargast an der Station Alter Markt ankam, warteten schon Dutzende Journalisten und viele Schaulustige auf die Zirkus-Delegation.
Doch bevor er in den Zug einstieg, musste der Direktor zunächst fünf Fahrkarten für die 2. Klasse ziehen. Eine für sich und vier für seine hunderte Kilo schwere Begleiterin Tuffi! Am Bahnsteig deutet sich dann schon an, welches Drama in den nächsten Minuten folgen sollte.
Wuppertaler Schwebebahn: Tuffi fuhr ausgerechnet an Bord von Waggon Nr. 13
Als sich die Türen der Schwebebahn schlossen, gab es im Zug keinen freien Platz mehr. Noch bevor es überhaupt auf große Fahrt ging, war der Elefant laut Augenzeugen schon extrem nervös. Dann setzte sich der Waggon Nr. 13 in Bewegung und schon nach wenigen Metern geriet die Situation an Bord vollkommen außer Kontrolle.
Hier lesen Sie mehr: Sirenenalarm reißt viele Wuppertaler mitten in der Nacht aus dem Schlaf
In dem überfüllten Zug konnte Tuffi sich nicht umdrehen, und als die Schwebebahn quietschend durch eine Kurve fuhr, verlor Franz Althoff die Kontrolle über sein Zirkustier. Als die Elefantendame auf einen Sitz kletterte und der unter ihrem Gewicht zusammenkrachte, brach Panik aus.
Wuppertaler Schwebebahn: Im Zoo wurde 2016 ein Elefantenmädchen names Tuffi geboren
Wenige Augenblicke später nahm die verzweifelte Tuffi Anlauf, durchbrach eine Seitenwand und ein Fenster des Zuges und stürzte fast zehn Meter in die Tiefe.
Wie durch ein Wunder zog sich der Dickhäuter nur Schrammen und Prellungen am Gesäß bei der Landung in der nur knapp 50 Zentimeter tiefen Wupper zu! Hier wurde sie nach wenigen Minuten dann von Direktor Althoff abgeholt und zurück zum Zirkusplatz geführt.
Nach dem „Kopfsprung“ von Wuppertal verbrachte Tuffi ihr gesamtes Leben bis zu ihrem Tod 1989 in der Manege. Heute hat sie im Wuppertaler Zoo auch wieder eine Nachfolgerin. Seit März 2016 trägt ein Elefantenmädchen (hier lesen Sie mehr) der Herde den Namen ihrer berühmten Namensvetterin.