In Thailand haben ausgerissene Affen für Probleme gesorgt. Die Polizei verbarrikadierte sich kurzerhand in der eigenen Wache.
„Türen und Fenster geschlossen“Affen randalieren auf der Straße – Polizei verbarrikadiert sich in eigener Wache
Kurioser Vorfall in Thailand: Wegen ausgebüxter Affen hat sich die Polizei in der Stadt Lopburi am Wochenende in ihrer eigenen Wache verbarrikadiert.
„Wir mussten Türen und Fenster geschlossen halten, damit sie nicht auf der Suche nach Futter ins Gebäude eindringen“, sagte der Polizist Somchai Seedee am Montag (18. November) der Nachrichtenagentur afp. Er habe um die Sicherheit von Polizeiunterlagen gebangt und deshalb zur Abwehr der Affen auch Verkehrs- und Bereitschaftspolizisten einbestellt.
Rund 200 Primaten büxten aus Gehege aus
Die Menschen in Lopburi leiden seit langem unter einer wachsenden und zunehmend aggressiven Affenpopulation, weshalb die Behörden Gehege errichteten. Am Samstag büxten jedoch rund 200 der Primaten aus und zogen randalierend durch die Straßen.
Am Montag saßen immer noch rund ein Dutzend der Affen auf dem Dach der Polizeiwache, wie Fotos örtlicher Medien zeigten. Auf den Straßen versuchten Polizisten und andere Behördenvertreter verzweifelt, die Affen mit Essen aus Wohngebieten wegzulocken.
Thailand ist ein überwiegend buddhistisches Land, gleichzeitig sind Hindu-Traditionen und Überlieferungen aus der prä-buddhistischen Zeit stark verbreitet. Wegen der hinduistischen Gottheit Hanuman in der Gestalt eines Affen haben die Primaten auch in Thailand einen besonderen Stellenwert.
Tausende der furchtlosen Tiere leben in den Straßen rund um den Pra Prang Sam Yod Tempel im Zentrum von Lopburi. Seit Ende der 1980er Jahre gibt es ein jährliches Früchtefest für die Makaken-Population der Stadt – teilweise aus religiöser Tradition, teilweise als Touristenattraktion.
Doch wegen der wachsenden Affenpopulation, ihrem Vandalismus und ihrer Kämpfe wird das Zusammenleben aus Sicht der menschlichen Bevölkerung langsam unerträglich. Die Behörden gehen deshalb mit Sterilisierungs- und Umsiedlungsprogrammen dagegen vor. (afp)