Weil er alle Länder der Welt gesehen hat, gründete ein US-Bürger kurzerhand sein eigenes Land. Dahinter steckt allerdings noch eine tiefere Botschaft.
„Die meiste Zeit sind wir eine Diktatur“Amerikaner gründet eigenes Land und führt skurrile Verbote ein
von Lara Hamel (hl)
Randy Williams arbeitet als Radiomoderator in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien. Durch seine Reise-Leidenschaft ergab es sich, dass er nun nebenbei auch noch Sultan eines Landes ist, das er selbst gegründet hat.
Weil Williams irgendwann alle Länder der Welt gesehen hatte, schuf er die Republik Slowjamastan, oder wie sie korrekt heißt: The United Territories of The Sovereign Nation of The People‘s Republic of Slowjamastan.
Kalifornien: Hier dürfen Menschen keine Crocs tragen
Im Oktober 2021 kaufte Williams ein etwa 11 Hektar großes Grundstück mitten in der kalifornischen Wüste. Die Begründung: „Mir gingen die Länder aus, also habe ich mein eigenes geschaffen.“ Der Name seiner Republik leitet sich von der Radioshow „Slow Jam“ ab, die er moderiert.
Nur wenige Monate nach dem Grundstückskauf, am 1. Dezember 2021, erklärte Williams die Unabhängigkeit Slowjamastans von den USA. Mittlerweile hat die Republik neben einer eigenen Flagge auch eine spezielle Währung, eine eigene Hymne und stellt Pässe aus.
Hier sehen Sie einen Instagram-Post vom Slowjamastan-Kanal:
Aus einem „CNN Travel“-Bericht vom 8. Juni 2023 geht hervor, dass Slowjamastan aus 500 Bürgerinnen und Bürgern besteht, 4500 Menschen warten noch auf die Einbürgerung. Diese kann man auf der Website von Slowjamastan beantragen.
Und obwohl es sich bei Williams‘ sogenannter Mikronation um eine Republik handelt, hat er als Sultan die meiste Macht, denn „die meiste Zeit sind wir eine Diktatur“. Ab und an haben die Bürgerinnen und Bürger aber auch die Chance, über bestimmte Themen abzustimmen.
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Alle, die Slowjamastan betreten, müssen sich an bestimmte Regeln halten, um nicht des Landes verwiesen zu werden. Verboten sind zum Beispiel das Tragen von Crocs oder die Füße auf ein Armaturenbrett zu legen. Hinter diesen willkürlich wirkenden Verboten steckt allerdings eine wichtige Botschaft: Williams will auf die „Absurditäten von Politik und Diktaturen“ hinweisen.
Die von ihm erklärte Unabhängigkeit muss nun noch durch das amerikanische Staatsoberhaupt, Präsident Biden, anerkannt werden. Allerdings blieben die Nachrichten von Williams an Biden auf allen möglichen Kanälen bisher unbeantwortet. Die plausible Erklärung des Sultans: „Vielleicht sind sie in seinem Spam-Ordner gelandet. Wir gehen davon aus.“