In einem Video der Barilla-Stiftung fragt der italienische Comedian Carmine Del Grosso die Zuschauer, ob sie sich Insekten als Proteinquelle vorstellen könnten. Nudel-Fans laufen daraufhin Sturm.
Nudeln aus Insekten?Kundschaft empört – Barilla-Video sorgt für heftigen Shitstorm: „Iss sie selbst!“
Dieser Schuss ging aber mal ganz gewaltig nach hinten los: Mit einem Video wollte sich Nudel-Gigant Barilla wohl lediglich über die Hersteller aus anderen Ländern lustig machen und so für einen Lacher bei seiner Kundschaft sorgen. Stattdessen brachte es diese gegen das eigene Unternehmen auf.
In dem bereits wieder gelöschten Clip witzelt der in Italien bekannte Comedian Carmine Del Grosso darüber, dass in anderen Ländern Insekten auf der Speisekarte stehen. Die Meinung des Radiomoderators: Außerhalb der italienischen Grenzen sei die Pasta so schlecht, dass die Zugabe von Insekten sie eigentlich nur verbessern könne.
Barilla: Kunden drehen wegen Insekten-Video durch
Abschließend fragt er, ob die Zuschauenden sich Insekten als Proteinquelle vorstellen könnten. Und so brachte er ausgerechnet in den letzten Sekunden den Shitstorm-Stein ins Rollen.
Laut italienischen Medienberichten drehte die Kundschaft des in Parma beheimateten Unternehmens im Anschluss völlig durch. Über alle möglichen Kanäle wurden bitterböse Nachrichten verschickt, auf Social Media sogar zum Barilla-Boykott aufgerufen.
Unter den Kritikern tummelte sich sogar ein Politiker. Der frührere Innen- und heutige Infrastrukturminister Matteo Salvini teilte das Video bei Twitter und kommentierte in Anlehnung an die Abschlussfrage: „Iss sie selbst!“Den Tweet inklusive Video sehen Sie hier:
Neben der Löschung des Original-Clips auf der Seite der Barilla-Stiftung bezog das Unternehmen in der Folge Stellung zu der längst ausgearteten Debatte, schrieb:
„Bezüglich einiger Kommentare, die im Internet und in Zeitungen erschienen sind, möchten wir präzisieren: Wir haben weder die Einführung von Teigwaren oder Lebensmitteln angekündigt, die mit Insektenmehl hergestellt wurden, noch haben wir daran ein unternehmerisches Interesse. Unsere Pasta wird weiterhin aus 100 Prozent italienischem Hartweizen hergestellt.“
Welchen Schaden das Video in Sachen Image und Umsatz für Barilla haben wird, ist noch nicht abzusehen. Aber selbst wenn zahlreiche Kunden und Kundinnen im eigenen Land abspringen, dürfte es überall anders auf der Welt weiter genügend Abnehmer und Abnehmerinnen für die Teigwaren geben. Denn eins ist klar: Eine solche Nudel-Debatte gibt es wohl nur in Italien! (sal)