Bei einem schweren Unfall wurde eine Radfahrerin in Berlin lebensgefährlich verletzt. Die Feuerwehr wurde an der Rettung gehindert, eine Demo von Klimaaktivisten und Aktivistinnen blockierte den Verkehr.
Aktion sorgt für WutRadfahrerin hirntot nach Unfall, Klima-Kleber behindern Rettungskräfte
Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr sind nach Angaben eines Sprechers wegen Protesten von Klimademonstranten verspätet an einem Unfallort eingetroffen. Das hatte schlimme Folgen: Drei Tage nach dem Unfall vermeldete die Polizei zunächst, dass die Frau am Donnerstag (3. November 2022) gestorben sei. Später korrigierte sie diese Meldung, die Frau sei nicht tot, sondern hirntot.
Die Kollegen hätten mit einem sogenannten Rüstwagen mit Spezialtechnik, die etwa zum Anheben schwerer Lasten eingesetzt wird, eine „recht relevante Zeit“ im Stau auf der Stadtautobahn A100 gestanden, sagte Sprecher Rolf Erbe am Montag (31. Oktober 2022).
„Die Rettung hat sich dadurch zeitlich verzögert.“ Da die Technik nicht zur Verfügung stand, habe man an der Unfallstelle improvisieren müssen.
Nach Angaben des Sprechers sollte die Spezialtechnik bei der Bergung einer lebensgefährlich verletzten Radfahrerin helfen, die am Montag bei einem Unfall in Berlin-Wilmersdorf unter einen Betonmischer geraten war.
Nach dem Unfall kam es noch zu einem Angriff auf den Lkw-Fahrer: Der Mann wurde nach Angaben einer Polizeisprecherin von einer unbekannten Person mit einem Messer attackiert und verletzt, als er ausgestiegen sei, um nach der Frau zu schauen. Laut Polizei war zunächst unklar, wie es zu dem Unfall gekommen war.
Nach Unfall in Berlin: Klima-Protestgruppe bestürzt
Die Klima-Protestgruppe „Letzte Generation“ teilte mit, sie sei bestürzt und könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Rüstwagens auf einen durch sie verursachten Stau zurückzuführen sei. „Wir hoffen inständig, dass sich ihr Gesundheitszustand durch die Verspätung nicht verschlimmert hat“, erklärte Sprecherin Carla Hinrichs. „Bei all unseren Protestaktionen ist das oberste Gebot, die Sicherheit aller teilnehmenden Menschen zu gewährleisten.“
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kritisierte erneut die Aktionen: „Es gibt keine Rechtfertigung dafür, das Leben anderer zu gefährden“, sagte sie dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Ob die Aktivisten eine Schuld tragen oder nicht, bleibe durch Justiz zu klären.
Klimademonstranten hatten am Montagmorgen erneut an mehreren Stellen in Berlin mit Blockaden für Behinderungen im Verkehr gesorgt. (dpa)