Blobfisch, Nacktmull, Sphinx: Die hässlichsten Tiere der Welt

Riesenzinken, Warzen, GlibberDie hässlichsten Tiere der Welt

Eine Nacktkatze schaut böse in die Kamera — Copyright: Getty Images/iStockphoto
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters – das wissen der Volksmund und Simon Watts. Auf der Liste der hässlichsten Tiere steht auch die Sphinx- oder Nacktkatze. Die in den Augen einiger Menschen leider nicht nur grenzwertig ausschaut, sondern in vielen Fällen auch aus Qualzuchten stammt. Besonders dann, wenn dem haarlosen Tier auch die Schnurrhaare weg gezüchtet wurden.

Ein Warzenschwein im Kruger National Park in Südafrika — Copyright: Getty Images
Im grandiosen Film „Die lustige Welt der Tiere“ von 1974 sagt der Erzähler über ein Warzenschwein, es habe „ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann“. Okay, die klassische Schönheit ist der zahnbewehrte Säuger nun nicht gerade. Dafür aber langlebig. Bis zu 20 Jahre alt können Warzenschweine in menschlicher Obhut werden.

Ein Goldstumpfnasenaffe mit Baby — Copyright: Getty Images
Ihre Antlitze erinnern an Totenschädel, ihre Nasen scheinen nach innen zu wachsen: Die Goldstumpfnasen, die in China heimisch sind, gehören zu den stark bedrohten Primaten-Arten. Sie leben in Harems-Einheiten zusammen, also ein Männchen mit mehreren Weibchen, die untereinander um die Rangfolge kämpfen. Vielleicht stumpft das auch ab ...

Blobfische — Copyright: Public domain, via Wikimedia Commons
Oh je, diesen Exemplaren hier hat Mutter Natur aber eine ganz schlimme Physiognomie verpasst! Der Blobfisch wurde bei einer Abstimmung der „Ugly Animal Preservation Society“ zum hässlichsten Tier der Welt gewählt. Der Fisch mit seinem gallertartigen Wabbelkörper lebt in der Tiefsee, kann sich in Tiefen von bis zu 1200 Metern auf dem Meeresboden aufhalten. Er hat keine Muskeln.

Nacktmull krabbelt auf einem menschlichen Arm — Copyright: Getty Images
Sieht aus wie ein Penis mit Zähnen und Klauen, ist aber ein Nacktmull. Diese wenig possierliche Tierchen leben in Ostafrika, haben aufgrund eines fehlenden Moleküls in der Haut ein vermindertes Schmerzempfinden, trinken nie und leben in Kolonien von bis zu 300 Tieren. Die Kommunikation läuft über 18 verschiedene Geräusche vom Pfeifen bis Zwitschern. Eher eklig: Um ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kolonie zu betonen, wälzen sie sich in einer gemeinschaftlichen Toilettenhöhle in ihren Exkrementen. Na bravo ...

Ein Erdferkel in seiner Höhle. — Copyright: Getty Images/imageBROKER RF
Rüssel, Stehohren, Klauen und flusige Haare am Bauch: Das Erdferkel gehört zu den Röhrenzähnern und ist mit keinem anderen Tier der Erde näher verwandt. Beim Buddeln von Löchern kann das Erdferkel seine Nasenlöcher verschließen, damit kein Dreck hineinkommt. Und mit den Warzenschweinen haben sie eine Art tierisches Air B'n'B: Warzenschweine nutzen nachts gern die Höhlen der Erdferkel als Schlafstätte, während diese nachts auf der Suche nach Ameisen und Termiten sind.

Ein Seewolf guckt aus seiner Höhle. — Copyright: Getty Images/iStockphoto
Hallo, wer guckt denn da so grimmig aus seiner Höhle? Es ist ein Seewolf, genauer gesagt, ein Blauer Seewolf. Der guckt einfach nur, als hätte man ihm den Stachelhäutern zum Abendessen vorm gruseligen Maul weggeschnappt, für die Fischerei ist er wertlos. Sein Fleisch schmeckt wässerig. Ganz im Gegensatz zu seinen Verwandten, dem Gestreiften und dem Gefleckten Seewolf. Die werden als Speisefische hoch geschätzt. Wegen ihres grimmigen Aussehens kommen sie meist ohne Kopf in den Handel – und dann unter Namen wie Steinbeißer, Katfisch oder Karbonadenfisch.

Ein Nasenaffe auf Borneo — Copyright: Getty Images
Dieses Exemplar eines Nasenaffen erinnert in Sachen „Frisur“, Nase und Mimik ein bisschen an den großen Schauspieler Walter Matthau († 2000). Die Affen leben auf Borneo, wo sie von Einheimischen „Monyet Belanda“ (Holländeraffen) genannt werden, weil die Menschen auf Borneo sich angesichts der roten Affennasen an sonnenverbrannte Westeuropäer erinnert fühlten. Die Tiere mit dem einzigartigen Riechkolben sind laut WWF stark gefährdet.

Kalifornischer Kondor — Copyright: Getty Images/500px Prime
Hat einen dicken Hals und sieht aus, als habe er Hämatome nach einer Schlägerei davon getragen: Der Kalifornische Kondor galt in freier Wildbahn als ausgestorben, dank eines Nachzuchtprogrammes konnten zwischen 1992 und 2019 laut „United States Fish and Wildlife Service“ insgesamt 287 Kondore ausgewildert werden. Der majestätische Vogel kann eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern erreichen – und bis zu 15 Kilometer weit fliegen, ohne einmal mit den Flügeln schlagen zu müssen.

Ein imposanter See-Elefantenbulle — Copyright: Getty Images
Wenn der Nasenaffe einen großen Riechkolben hat, dann verfügt der See-Elefant über einen gigantischen Zinken! Der Kopf des zu den Hundsrobben gehörenden Tieres scheint komplett aus Nase zu bestehen. Zur Paarungszeit wird der Rüssel bei den Männchen (bis zu 3,5 Tonnenschwer) durch erhöhte Blutzufuhr noch mal größer. See-Elefanten leben als Harem zusammen, der stärkste Bulle, der sich in Kämpfen beweisen musste, heißt Strandmeister und wacht über seine „Damen“. Feinde der See-Elefanten sind unter anderem der Orca (Schwertwal) und der Weiße Hai.

Copyright: Getty Images/iStockphoto
Und noch ein Tierchen aus der Kategorie „Naseweis“: Die Papua-Weichschildkröte sieht vom Kopf her aus wie eine Kreuzung aus schwimmendem Erdferkel und Ameisenbär. Mit der Nase spürt die in Australien und Neuguinea heimische Schildkröte kleine Beutetiere auf und hält ihre imposante Nase zum Luftholen aus dem Wasser (als einziges Körperteil übrigens). Leider gelten die Papua-Weichschildkröten und ihre Eier als Delikatesse.

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Wirklich fies oder nur von Hässlichkeit schön? Wir zeigen die (angeblich) hässlichsten Tiere der Welt. Aber urteilt selbst!

12.08.2023, 20:55

Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters – das wissen der Volksmund und Simon Watts. Der britische Biologe und Entertainer hat die „Ugly Animal Preservation Society“ ins Leben gerufen, um auf die Belange von Tieren aufmerksam zu machen, die nicht gerade dem gängigen Schönheitsideal à la Schmusekatze oder Knuffelhund entsprechen.

Entsprechend bemüht sich Watts, über Arten (auch eine Qualzucht ist darunter), die in seinen Augen etwas mehr Aufmerksamkeit verdienen, zu informieren. Wichtiger Bestandteil von Simon Watts Aufklärung der etwas anderen Art: die Liste mit den hässlichsten Tieren der Welt. Wir zeigen einige davon in der Bildergalerie oben. (smo)