Hunderte Flüge mussten in Großbritannien im Sommer 2023 gestrichen werden, Hunderttausende Passagiere strandeten an den Flughäfen. Nun hat die Zivilluftfahrtbehörde (CAA) einen neuen Bericht zu dem Chaos veröffentlicht – darin spielt ein Mitarbeiter mit einer peinlichen Panne die Hauptrolle.
Chaos auf FlughäfenHunderte Flüge gestrichen – Mitarbeiter mit peinlichem Problem machte alles noch schlimmer
Es war ein Chaos riesigen Ausmaßes: Zwei Tage lang war der Flugverkehr in Großbritannien im August 2023 massiv gestört. Hunderte Flüge wurden gestrichen, mehr als 700.000 Passagiere wurden Opfer von Annullierungen und Verspätungen.
Nun teilt die Zivilluftfahrtbehörde (CAA) laut britischen Medien mit: Ein Techniker war im Homeoffice, habe das System damals von zu Hause aus nicht zurücksetzen können. Offenbar hatte er sein Passwort vergessen.
Passwort-Problem verschlimmerte das Chaos am Flughafen
Bereits kurz nach dem Chaos im vergangenen Jahr teilte die britische National Air Traffic Services (NATS) mit, dass eingehende Flugdaten die Systeme lahmgelegt hätten. Die automatische Datenverarbeitung wurde unterbrochen, um zu verhindern, dass falsche Informationen an die Fluglotsen übermittelt werden.
Laut dem CAA-Bericht verursachte ein Flug von Los Angeles nach Paris Ende August den Ausfall: Ein doppelt genutzter Code verwirrte die Systeme.
Eine halbe Stunde später hatte die NATS-Zentrale Kontakt mit einem Techniker aufgenommen, der sich des Problems annehmen sollte. Er sollte das System zurücksetzen – und befand sich zu diesem Zeitpunkt im Homeoffice. Doch es gab ein Passwort-Problem, scheinbar hatte er es in der ganzen Hektik vergessen. Im Bericht heißt es, „die Passwort-Anmeldedaten des Level-2-Technikers konnten nicht ohne Weiteres verifiziert werden konnten“.
Der Techniker machte sich anschließend auf den Weg zur Arbeit, dort sei er erst mehr als drei Stunden nach Beginn des Vorfalls eingetroffen. Das zitiert unter anderem die BBC aus dem CAA-Bericht. Als er im Büro war, wurde ein vollständiger Neustart durchgeführt – erfolglos. Schließlich rief jemand vier Stunden nach dem Vorfall den deutschen Hersteller des Systems, Frequentis Comsoft, an und das Problem wurde identifiziert.
Die Folge der Panne: Mehr als 2.000 Flüge wurden abgesagt, was zu „chaotischen Zuständen“ auf überfüllten Flughäfen führte. Die Gesamtkosten des Vorfalls für Passagiere und Fluggesellschaften: 75 bis 100 Millionen Pfund, hieß es – über 120 Mio. Euro. Ein NATS-Sprecher: „Wir möchten uns noch einmal für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die den Passagieren aufgrund dieses sehr ungewöhnlichen technischen Vorfalls entstanden sind.“