Horror im OP-SaalFrau (53) wird bei vollem Bewusstsein operiert!

1494500032AEA18C

Eine Kanadierin wird während der OP wach und wird bei vollem Bewusstsein operiert. Sie überlebt nur knapp.

Die Kanadierin Donna Penner (53, und ja, diese Frau heißt wirklich so) kam 2008 für eine Bauchspiegelung in ein Krankenhaus.

Die damals 44-Jährige hatte sehr starke Monatsblutungen und sollte deswegen untersucht werden. 

Diesmal ging alles schief

Wie die Frau in einem Artikel der „BBC“ beschreibt, sei es nicht das erste Mal gewesen, dass sie eine Vollnarkose erhielt - doch dieses Mal sei es schief gegangen.

Der Arzt macht für eine Bauchspiegelung maximal vier kleine Schnitte in den Bauch, in der er die Operationsinstrumente einführen kann. So wird eine große Narbe vermieden.

Donna Penners Operation sei zunächst wie vorgesehen verlaufen. „Der Anästhesist gab mir einen intravenösen Tropf. Dann setzte er mir eine Maske auf und sagte: Atmen sie tief ein.“ Die Frau sei zunächst kurz eingeschlafen, doch unmittelbar danach wieder aufgewacht - welch schreckliche Vorstellung!

„Skalpell bitte!"

„Ich konnte Leute herumwuseln hören und Maschinen liefen. Ich dachte mir: Gott sei Dank, es ist vorbei.“ Doch die Erleichterung hielt nicht lange an. „Ein paar Sekunden später hörte ich den Chirurgen reden: Skalpell, bitte. Ich dachte mir, das kann ich nicht gehört haben.“

Die Kanadierin versuchte vergeblich sich zu bewegen, weil ihr vor der OP ein paralysierendes Mittel verabreicht wurde. Die Narkose wirkte nicht - trotzdem konnte sie sich nicht bewegen. 

Dann passierte das Unfassbare: Der Arzt setzte den ersten Schnitt - die Frau bekam alles mit, aber konnte nichts dagegen tun!

Sie bekam Panik. „Ich konnte spüren, wie der Arzt die Instrumente durch meinen Körper schob.“ Und damit nicht genug: „Weil mein Körper gelähmt war, musste ich künstlich beatmet werden. Obwohl mein Puls bei über 148 war, hatte ich nur sieben Atemzüge pro Minute. Ich war am Ersticken. Es fühlte sich an, als würden meine Lungen verbrennen.“

Kurz vor Ende konnte sie sich wieder bewegen

Die OP dauerte insgesamt eineinhalb Stunden. Kurz vor Ende sei die Lähmung dann allmählich abgeklungen und sie habe angefangen mit der Zunge am Intubationsschlauch herumzuspielen. 

Die Ärzte wurden deshalb auf sie aufmerksam und der Schlauch wurde ihr aus dem Mund gezogen. „Ich dachte mir: Jetzt hast du wirklich ein Problem. Eine Schwester schrie mich an, dass ich atmen solle. Doch ich konnte nichts tun.“ Donna Penner erlebt eine Nahtoderfahrung, am Ende habe sie sich nur noch gewünscht, zu sterben.

„Es tut mir so leid“

Doch sie überlebt. Als der Arzt nach dem Eingriff zu der Frau kommt, berichtet sie von ihren Höllenqualen. „Ich sagte ihm, dass ich wach war und alles gespürt habe. Die Augen des Arztes füllten sich mit Tränen und er sagte: Es tut mir so leid.“

Mittlerweile hat Donna Penner jedoch erfolgreich Prozess gegen das Krankenhaus geführt und setzt sich dafür ein, mehr Aufmerksamkeit für intraoperative Wachheit zu bekommen.

Kein Einzelfall

Der klinische Psychologe Prof. Michael Wang, der sich auf intraoperative Wachheits-Zwischenfälle spezialisiert hat, vermutet, dass bis zu einer von 600 Operierten einen Eingriff bei vollem Bewusstsein miterlebt. Er prüft momentan eine Methode, bei der der Arm des Patienten beweglich bleiben soll, sodass der Patient im Notfall den Arzt alarmieren könnte.

(sch)