Privatzoo von Pablo EscobarSeine Tiere werden zur Plage – jetzt greift Regierung zum letzten Mittel

Einst ließ der berüchtigte Drogenboss Pablo Escobar sie einfliegen, jetzt wurden sie zur Plage. Die kolumbianische Regierung muss nun eine Menge Geld in die Hand nehmen, um die Nilpferde umzusiedeln.

Die Umsiedelung von Flusspferden, die sich in Kolumbien unkontrolliert vermehren, wird einen dicken Batzen Geld kosten: „Die gesamte Operation dürfte etwa 3,5 Millionen Dollar kosten“, gab der Besitzer des Ostok-Schutzgebiets in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, am Mittwoch (29. März 2023, Ortszeit) bekannt, wo zehn der riesigen Dickhäuter untergebracht werden sollen.

Die aus Afrika stammenden Tiere waren einst vom Drogenboss Pablo Escobar in der kolumbianischen Region Medellín angesiedelt worden - und sind dort inzwischen zu einer wahren Plage geworden.

Kolumbien: Gouverneur will Tiere vor dem Abschuss retten

Der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia, Aníbal Gaviria, will die Tiere vor dem Abschuss retten.

70 der knapp 150 Flusspferde in der Region sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er.Hier bei unserer Umfrage mitmachen:

Die Nilpferde stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar in den 1980er Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 2013 wurden die Dickhäuter freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.

Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere geplatzt waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur „invasiven“ Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.

Neben den zehn Flusspferden, die in Mexiko eine neue Heimat finden sollen, ist für 60 weitere die Umsiedelung in ein Schutzgebiet in Indien geplant. Zazueta sagte, zuerst sollten die Tiere nach Indien ausgeflogen werden, danach nach Mexiko. (afp)