Die Folgen der Inflation wüten überall, auch in Spanien. Der Chef eines spanischen Supermarkts erklärte nun, warum ihm bei den Lebensmittelpreisen die Hände gebunden sind.
„Abnormal gestiegen“Supermarkt-Chef äußert sich zu extremen Preisen – und wie es weitergehen soll
von Lara Hamel (hl)
Die allgegenwärtig hohe Inflationsrate trifft auch die spanische Bevölkerung zurzeit hart. Das spanische Statistikamt Instituto Nacional de Estadística (INE) teilte am Dienstag (14. März 2023) mit, dass die Inflation im Februar 2022 7,6 Prozent und in diesem Februar 6 Prozent betrug.
Und obwohl die Inflation weniger hoch ist, leidet Spanien nach wie vor unter hohen Preisen. Besonders spürbar sind diese bei Lebensmitteln. Weil sie nun mal zum täglichen Bedarf gehören, fällt die dortige Preissteigerung von fast 16 Prozent extrem ins Gewicht.
Menschen mit geringem Einkommen besonders betroffen
Mercadona wirbt (normalerweise) mit dem Spruch „Immer niedrige Preise“. Wegen der aktuellen Situation machte eine Kundin den Vorschlag, den Slogan in „Immer hohe Preise“ umzuwandeln – woraufhin ihr selbst Mercadona-Chef Juan Roig zustimmt: „Unsere Preise sind abnormal gestiegen.“
Als Ergänzung liefert er noch eine Erklärung für die vertrackte Situation, die ihm bei der Preisgestaltung keine andere Wahl lässt: „Das Geschäft muss rentabel bleiben. Wenn wir die Preise nicht anheben, endet das in einem Desaster.“
Die aktuelle Preislage ist für die gesamte Bevölkerung unangenehm, keine Frage. Wie die „Mallorca Zeitung“ am 14. März 2023 berichtete, ist es jedoch besonders kritisch für diejenigen, die in ihrem Job wenig Geld verdienen und in der Folge verhältnismäßig wenig für Brot, Gemüse und Co. übrighaben.
Auch winken wohl erst mal keine besseren Zeiten. An einen „Preisstopp im Supermarkt“ ist laut Roig demnach nicht zu denken. Vor allem deswegen nicht, weil niedrigere Preise auch dazu führen könnten, dass die Qualität nachlässt.