28-Jährige mit Sex-Angebot bei der PolizeiZwei Sätze mit Folgen! Danach ist nichts mehr, wie es war

Ein Angebot unter der Gürtellinie mit weitreichenden Folgen. Die Sätze, die alles verändert haben, wurden nun noch einmal wiederholt.

von Daniel Thiel  (dth)

Um verführerische Aussagen geht es bei Gerichtsprozessen nicht häufig, wenn Polizei-Angelegenheiten verhandelt werden. Genau so kam es aber am Berliner Amtsgericht Tiergarten.

Im Fokus stand laut „Bild“ dabei eine 28 Jahre alte Frau, die auf der Anklagebank Platz nehmen musste. Vor mittlerweile rund zweieinhalb Jahren versuchte sie, einen großen Schritt in ihrer beruflichen Laufbahn zu meistern – für sie ging es darum, einen Platz bei der Polizei zu ergattern.

Prozess vor dem Amtsgericht in Berlin – Sex-Angebot bei der Polizei hat Folgen

Die große Ernüchterung: Bei einem wichtigen Sporttest reichte ihre Leistung dem Bericht zufolge nicht, ihr gelang es nicht, einen Parcours in vier Minuten zu meistern – brauchte 14 Sekunden länger.

Was dann folgte, war ein Dialog zwischen der 28-Jährigen und einem Polizisten, der als Sportlehrer für die Zeitmessung verantwortlich war, der nun vor Gericht wiederholt wurde – und für die Angeklagte alles ändern sollte.

Durch dieses Gespräch musste sie sich wegen eines Bestechungsversuches vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Sie habe versucht, mit einem Sex-Angebot an den Sportlehrer doch noch durchzukommen.

Dabei seien die Sätze „Kann man an der Zeit noch was machen – essen gehen, miteinander schlafen?“ und „Dann können wir drei Jahre lang Spaß haben!“ auf den Satz des Lehrers, dass es der Anwärterin auch in drei Jahren Ausbildung nicht gelänge, den Test erfolgreich zu bestreiten, gefallen.

Was steckte hinter diesen Äußerungen? Die Angeklagte schwieg. Der Sportlehrer erklärte: „Sie sagte, sie hätte extra abgenommen, brauche den Job, um Studienkredite abzuzahlen.“

Statt eines unlauteren Deals hatte der Dialog zunächst eine Folge: Der Vorfall wurde gemeldet – und im nächsten Schritt landete er vor dem Amtsgericht. Dort kam es nun zu einer Einigung. Die 28-Jährige wurde zu 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit gedonnert – danach soll das Verfahren eingestellt werden.