Weil Gäste Regeln missachtetenAlpakas verenden qualvoll in Tierpark – Baby muss eingeschläfert werden

Ein junges Alpaka im Wildpark Müden im Landkreis Celle (Niedersachsen).

Ein junges Alpaka im Wildpark Müden im Landkreis Celle (Niedersachsen). Im Tierpark Klosterwald in Lich-Arnsberg (Hessen) sind drei Alpakas, darunter ein Baby, verstorben, weil Gäste eine Regel missachteten.

Insgesamt drei Alpakas, darunter ein Baby, sind im Tierpark Klosterwald in Lich (Hessen) gestorben – weil Gäste eine wichtige Regel missachteten.

von Steven Salentin  (sal)

Im Tierpark Klosterwald springen einem die Verbotsschilder fast schon entgegen. Sie klären darüber auf, welche Lebensmittel Alpakas nicht vertragen. Doch weil genau dies missachtet wurde, verendeten drei Alpakas aus dem Tierpark in Lich-Arnsburg im Landkreis Gießen (Hessen) qualvoll.

Wie der „Gießener Anzeiger“ berichtet, hatten Gäste Gemüseabfälle sowie Brot mitgebracht und in das Alpaka-Gehege geworfen. Für die Anden-Kamele reinstes Gift: Sie vertragen lediglich Gras, Heu und ein spezielles Alpaka-Müsli.

Hessen: Drei tote Alpakas im Tierpark Klosterwald

Kurz nachdem die beiden Alpaka-Stuten Nicki und Daisy von den vermeintlichen Leckereien fraßen, erlitten sie eine Kolik und verstarben unter Krämpfen. Eine dritte Stute überlebte knapp.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, hatten die beiden Verendeten erst vor wenigen Wochen jeweils ein Baby geboren. Und so fing im Tierpark Klosterwald das Bangen um die Kleinen an. Denn: Sie trauerten so sehr, dass sie das (dringend benötigte) Fläschchen verweigerten. Den Betreibenden des Tierparks, Lydia und Ronald Ebert, blieb nichts anderes übrig, als die jungen Tiere in die Tierklinik der Justus-Liebig-Universität in Gießen zu bringen.

Maria, die Tochter der verstorbenen Daisy, konnte dort wieder stabilisiert werden. Und auch bei Nickis Sohn Heinrich deutete alles auf eine Genesung hin, nachdem dieser eine Alpaka-Blutspende erhalten hatte.

Doch dann der Schock: Der erst am 7. August 2023 geborene Heinrich bekam plötzlich Koliken, musste in der Klinik eingeschläfert werden. Die Obduktion brachte zutage: Auch hier war die falsche Fütterung der Grund für den Tod.

Lydia Ebert möchte eine solche Tragödie nie wieder erleben und hat daher weitere Warnschilder bestellt – mit Piktogrammen. „Damit auch Menschen, die kein Deutsch sprechen, verstehen, dass sie den Alpakas kein Futter auf die Weide werfen dürfen.“ Und damit sich ein solch herzzerreißender Vorfall nicht noch einmal ereignet.