Leuchtend schön, aber lebensgefährlichKleines Tier kann Menschen mit Gift töten

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Forscherin Silke Kauferstein hält in ihrem Labor im rechtsmedizinischen Institut der Universität von Frankfurt am Main das Gehäuse einer Kegelschnecke in der Hand. Das Foto wurde am 27. Juni 2005 aufgenommen.
Frankfurt/Main – Wenn man an gefährliche Tiere denkt, kommen einem wohl nicht unbedingt Schnecken in den Sinn. Dabei kann ein Exemplar der kriechenden Tiere sogar tödlich für Menschen sein.
Die Rede ist von Kegelschnecken. Durch ihre schönen exotischen Muster und Farben verführen die etwa zehn Zentimeter langen Tiere regelrecht dazu, sie aufzuheben, wenn man sie etwa beim Tauchen sichtet. Doch genau das kann für den Menschen tödlich enden.
Kegelschnecken stoßen tödliches Gift aus
Kegelschnecken leben in tropischen Meeren. Zum Beutefang nutzen diese Tiere ihr Gift – so gelingt es ihnen, Fische zu fangen, obwohl die Schnecken selbst nicht sehr schnell unterwegs sind. Wie das funktioniert?
Kegelschnecken stoßen einen bis zu einem Zentimeter großen Gift-Pfeil auf ihr Ziel. Der getroffene Fisch wird so binnen Sekunden gelähmt. Die Schnecke kann sich also in Ruhe daran machen, ihr Opfer einzusaugen und zu verdauen.
Darüber berichtet ein Forschungsartikel der Uni Frankfurt und „Focus”.
Kegelschnecke: Gehäuse kann für Menschen lebensgefährlich werden
Es sind wohl nur wenige der 500 Arten auch für den Menschen gefährlich. Jedoch kann ein Mensch innerhalb einer Stunde nach Kontakt mit dem Tier sterben. Ein wirksames Gegengift soll es bislang nicht geben. Laut „Focus” auch deshalb, weil Zwischenfälle wohl zu selten vorkommen.
Da der Giftpfeil der Schnecke nicht über eine große Distanz abgefeuert wird, kann das Gift nur übertragen werden, wenn man das Gehäuse der Kegelschnecke in die Hand nimmt.
Gift der Kegelschnecke wird als Schmerzmittel eingesetzt
In der Wissenschaft wird das Gift der Kegelschnecke inzwischen auch als Schmerzmittel verwendet. Es soll sogar wirksamer als Morphium sein.
Bevor sie also die ansehnlichen Tiere im Urlaub mit nach Hause nehmen bzw. anfassen, sollten Sie sich die Gefahr, die von den Kegelschnecken ausgeht, noch einmal in Erinnerung rufen. (jba)