Kuriose VerordnungBürgermeisterin untersagt Wildschweinen Treffen auf Fußballplatz

Zwei wenige Tage alte Frischlinge suchen am April 2015 bei Ravensburg (Baden-Württemberg) in einem Wildpark die Nähe der Bache.

In einer Gemeinde in Frankreich haben Wildschweine einen Fußballplatz zerstört. Die Bürgermeisterin reagierte mit einer kuriosen Verordnung. Das Foto zeigt zwei wenige Tage alte Frischlinge am April 2015 in einem Wildpark bei Ravensburg (Baden-Württemberg).

Durchwühltes Sportgelände: Wildschweine treiben auf einem Fußballplatz in einer Gemeinde in Frankreich ihr Unwesen. Eine kuriose Gemeindeverordnung soll die Tiere nun in Zaum halten.

Ganze 50.000 Euro kosteten die Reparaturarbeiten auf dem Fußballplatz in Saint-Lambert-la-Potherie im Departement Maine-et-Loire in Westfrankreich. Weitere 50.000 Euro wurden für die Umzäunung des Geländes fällig. Grund für den Trubel: pelzige Vierbeiner, die dort ihr Unwesen treiben.

Die Rede ist von einer Wildschweinplage, die großen Schaden auf dem Fußballplatz in Frankreich angerichtet hat. Wie die Nachrichtenseite „Ouest-France“ berichtete, hatten Wildschweinrotten dort im vergangenen Frühjahr rund 3000 Quadratmeter Spielfläche umgepflügt. Daraufhin erließ die Bürgermeisterin eine kuriose Gemeindeverordnung.

Kuriose Verordnung in Frankreich: Wildschweine dürfen kein Fußball spielen

Die parteilose Bürgermeisterin von Saint-Lambert-la-Potherie, Corinne Grosset, hatte offensichtlich genug von den ungebetenen Gästen. In der Verordnung heißt es: „Wildschweinen ist es nicht gestattet, eine Begegnung zu planen und zu spielen, wenn sie nicht zuvor einen Spieltermin bei der Stadtverwaltung beantragt haben.“

Neben der zu reduzierenden Wildschweinplage auf dem Fußballplatz hat die Verordnung jedoch noch ein weiteres Ziel: Sie soll darauf aufmerksam machen, dass Wildschweine immer näher an die Stadt herankommen und sich somit auch näher an menschliche Behausungen heranwagen.

Dass die Bürgermeisterin den Wildschweinen das Spielen auf dem Fußballplatz untersagt, ist eine Sache. Die Verordnung weist aber noch mehr absurde Kuriositäten auf.

Für die Wildschweine gibt es nämlich auch Hoffnung. Unter gewissen Umständen ist es den Tieren nämlich erlaubt, den Platz zu betreten: Fußballspielen ist nur für Wildschweine verboten, die nicht mit „vorschriftsmäßigen Schuhen mit Stollen“ ausgestattet sind.

Was tun, wenn Sie einem Wildschwein begegnen?

Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Städten wie Rom oder Berlin haben Wildschweinplagen in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesrogt. Vor allem in Wohngebieten in der Nähe von Waldrändern kann es schon einmal vorkommen, dass plötzlich ein Wildschwein über die Straße spaziert.

Begegnen Sie einem Wildschwein oder rennt es auf Sie zu, bleiben Sie in jedem Fall ruhig. Nähern Sie sich dem Tier nicht und vermeiden Sie hektische Bewegungen. Ausweichmanöver und panisches Wegrennen können Wildschweine zu einem Angriff animieren. Deshalb heißt es: Ruhe bewahren.

Gehen Sie stattdessen langsam und ruhig rückwärts. Versuchen Sie, wieder eine sichere Distanz herzustellen. Das Wildschwein braucht genügend Abstand, um die Situation nicht mehr als Gefahr anzusehen und sich selbst in Ruhe zurückziehen zu können.

Auch auf das Füttern der Tiere sollte unbedingt verzichtet werden. Konflikte mit der Folge eines Angriffs gibt es meist nur dort, wo die Tiere an Menschen gewöhnt sind oder wo sie gefüttert werden. Das Nahrungsangebot durch den Menschen hemmt die natürliche Scheu der Wildschweine. Sie sind daher immer häufiger auch in Städten anzutreffen.

Grundsätzlich sind Wildschweine jedoch friedlich. In den meisten Fällen scheuen die Waldbewohner Auseinandersetzungen, da sie sich weder selbst in Gefahr bringen noch verletzen wollen. (js)