Es klingt ein wenig wie in einem Horrorfilm: Tauben werden nun per Genickbruch getötet. Und zwar, weil sie zu viele geworden sind... Insbesondere für Tierschützer ist das ein grausamer Umgang mit den Vögeln. In Köln sieht es bei diesem Thema ganz anders aus.
Genickbruch für TaubenDeutsche Stadt hat jetzt ihre grausame Entscheidung getroffen
Nach einem Bürgerentscheid ist der Weg für die Tötung von Stadttauben in Limburg frei. Bei der Abstimmung votierten am Sonntag 53,45 Prozent dafür, einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom November vergangenen Jahres zu unterstützen.
Das teilte die hessische Stadt am Sonntagabend, 9. Juni 2024, mit.
Tauben mit Genickbruch töten: Tiere werden in Schlag gelockt
Die Limburger Stadtverordneten hatten mehrheitlich beschlossen, dass ein Falkner beauftragt werden soll, um die Taubenproblematik zu lösen. Im Gespräch war eine Tötung der Tiere per Genickbruch. Zuvor hatte eine Zählung ergeben, dass es rund 700 Tauben in der Stadt gab.
Wie läuft das Töten der Vögel konkret ab? Der Falkner lockt die Tauben in einen Fangschlag, aus dem sie keine Chance haben, zu entfliehen. Dort betäubt er sie mit einem Schlag auf den Kopf. Anschließend wird ihnen das Genick gebrochen.
Die Entscheidung von Limburg hatte schon vor der offiziellen Abstimmung zahlreiche Proteste von Tierschützern und zahlreiche Reaktionen aus ganz Deutschland nach sich gezogen. Der Deutsche Tierschutzbund und der Landestierschutzverband Hessen sowie der Tierschutzverein Limburg hatten an alle Stimmberechtigten appelliert, eine Tötung der Tauben abzuwenden. Nachdem bei einer Unterschriftensammlung ausreichend Stimmen für ein Bürgerbegehren gegen eine Tötung der Tiere gesammelt worden waren, hatten die Stadtverordneten für den Bürgerentscheid votiert.
Stimmberechtigt dabei waren insgesamt rund 26.500 Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt an der Lahn. Die Abstimmung über die Tauben fiel zusammen mit der Europawahl und der Landratswahl im Landkreis Limburg-Weilburg.
„Für uns war nicht absehbar, wie das Ergebnis heute ausgehen würde. Die Bürgerinnen und Bürger haben von ihrem Recht Gebrauch gemacht und entschieden, dass die Taubenpopulation in den kommenden zwei Jahren durch einen Falkner, der Tiere betäubt und tötet, reduziert werden soll“, sagte Bürgermeister Marius Hahn (SPD) zu dem Abstimmungsergebnis laut Mitteilu
Auch in Köln gibt es sehr viele Tauben. Doch wie sieht der Umgang mit den Vögeln in der viertgrößten Stadt Deutschlands aktuell aus?
Wie geht die Stadt Köln mit den vielen Tauben um?
Tatsächlich gibt es keine gezielten Tötungen von Tauben in Köln. Stattdessen gibt es ein strenges Fütterungsverbot in der Stadt.
Ein ganzer Passus in der Kölner Stadtordnung beschäftigt sich mit dem Tauben-Thema. Dort wird auch deutlich, dass es teuer wird, wenn man sich nicht an diese Regel hält: „Nach § 19 Absatz 1 in Verbindung mit § 33 Absatz 1 Nummer 34 der Kölner Stadtordnung - Taubenfütterungsverbot - in der Fassung vom 29. Januar 2017 wird das Füttern, Auslegen oder Anbieten von Futter für verwilderte Haustauben oder Wildtauben mit 35 bis 1.000 Euro geahndet.“
Es gibt sogar einen Verein namens Kölner Arbeitsgruppe gegen die Stadttaubenproblematik. Die Mitglieder bemühen sich schon seit dem Jahr 2019 um einen Taubenschlag in der Innenstadt (Hansaring).
Durch das Projekt sollen die Vögel passendes Futter bekommen. Zudem werden gelegte Eier durch Gipseier ausgetauscht, um die Fortpfanzung der Tauben zu begrenzen. (dok mit dpa)