Premiere in Australien: An einem Tasmanischen Teufel wurde erstmals eine OP wegen eines Grauen Stars erfolgreich durchgeführt. Derrick kann nun wieder sehen.
Wie süß ist der denn?Derrick kann wieder sehen – aber wir warnen vor einem Ekel-Foto der OP
So süß können fast nur Tasmanische Teufel sein! Der kleine Derrick, einer der Vertreter der in Australien beheimateten Tierart, kann endlich wieder sehen. Die OP war für die Fachleute eine Premiere.
Denn Tierärzte und -ärztinnen haben erstmals einen Tasmanischen Teufel wegen eines Grauen Stars operiert. Das erst elf Monate alte Jungtier wird von der Organisation Aussie Ark per Hand in einem Schutzgebiet bei Sydney aufgezogen.
Grauer Star: Derrick konnte kaum noch sehen
Sein Pfleger Hewin Hochkins habe vor einiger Zeit kleine weiße Punkte in den Augen seines Schützlings bemerkt, teilte die Organisation mit. Die Flecken seien schnell größer geworden, so dass Derrick kaum noch sehen konnte. Ein Veterinär diagnostizierte Grauen Star (auch Katarakt genannt).
„Diese Erkrankung gibt es oft bei Hunden, aber sie wurde bei Tasmanischen Teufeln bisher noch nie beobachtet“, hieß es.
Grauer Star kommt auch gerade bei älteren Menschen relativ häufig vor. Es handelt sich dabei um eine Eintrübung der Augenlinse, was die Gesundheit beeinträchtigt. In der Folge lässt das Sehvermögen nach, Betroffene sehen wie durch einen Schleier. Unbehandelt kann der Graue Star auch zur Erblindung führen.
Tasmanische Teufel leben auf der Insel im Süden von Australien. Seit 1941 stehen die Tiere unter Schutz. Sie haben einen extrem starken Biss. Charakteristisch sind die roten Ohren, ein wildes Kreischen und ein übler Geruch, den die Tiere bei Erregung ausströmen.
Grauer-Star-OP dauert vier Stunden
Veterinäre und Veterinärinnen der Spezialklinik „Eye Clinic for Animals“ in Sydney waren sich nach einer Reihe von Tests sicher, dass Derrick völlig zu erblinden drohte, wenn er nicht operiert würde – und dass sie schnell handeln mussten. „Der Eingriff hat alles in allem rund vier Stunden gedauert“, sagte ein Sprecher von Aussie Ark.
Die Chirurgen und Chirurginnen wandten dabei die heute weit verbreitete Methode der Phakofragmentation der kataraktösen Linse an. Dabei wird der Linsenkern mittels einer mit Ultraschall angeregten Kanüle abgesaugt. Anschließend erhielt Derrick künstliche Linsen.
Und wie geht es Derrick jetzt? „Es geht ihm gut! Er hat alle Tests seines Veterinär-Teams bestanden“, freute sich der Sprecher von Aussie Ark. Er werde aber noch etwas Zeit mit seinem Pflegevater Hewin Hochkins verbringen, bevor er in das Tiergehege zurückkehre. (dpa)