Ein invasiver Schädling breitet sich zunehmend in deutschen Gärten aus und befällt viele verschiedene Arten von Pflanzen. Diese Tiere hinterlassen erhebliche Schäden, weshalb frühzeitige Maßnahmen notwendig sind.
Erheblicher Schaden möglichInvasiver Schädling auf dem Vormarsch – auch in deutschen Gärten
von Jana Steger (JS)
Das Gartenbeet bestückt und die Pflanzen sprießen. Doch dann: Löcher in den Blättern der Gemüsepflanzen! Häufig wird dabei davon ausgegangen, dass es sich lediglich um eine harmlose Raupe handelt.
Doch falsch gedacht. Vielmehr können die unbeliebten Löcher von invasiven Schädlingen stammen, die sich aktuell in deutschen Gärten breitmachen: Die Rede ist von der Grünen Reiswanze (Nezara viridula).
Grüne Reiswanze: So werden die Schädlinge erkannt
Die letzten trockenen und warmen Sommer waren die perfekten Bedingungen für die Ausbreitung dieses Schädlings. Trotz ihres harmlosen Aussehens können Grüne Reiswanzen erheblichen Schaden an Pflanzen anrichten. Doch wie erkennen Hobby-Gärtner und -Gärtnerinnen die Tiere und wie können diese von anderen Insekten unterschieden werden?
Die Schädlinge erreichen eine Größe von 11,5 bis 16,5 Millimeter (mm). Was die Farbe betrifft, kann diese jedoch wechseln. Während der Vegetationsperiode sind sie grün gefärbt, wobei einige Exemplare auch orangefarbene Flächen auf ihrem Panzer aufweisen.
Im Winter ändert die Grüne Reiswanze ihre Farbe und wird meist dunkelgrün oder braun. Auch im Verlauf ihres Wachstums zeigt das Insekt unterschiedliche Färbungen. Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal sind jedoch die drei weißen Punkte auf ihrem Rückenschild und jeweils ein schwarzer Punkt an der Seite.
Hier ein Foto einer Grünen Reiswanze mit grüner Färbung:
Ursprünglich stammt die Grüne Reiswanze aus Ostafrika. Über den internationalen Warenhandel und Pflanzenimporte gelangte der Schädling nach Europa und schließlich auch nach Deutschland. Doch welche Pflanzen sind häufig von dem Schädlingsbefall betroffen?
Ihre Hauptnahrungsquelle sind Pflanzen, insbesondere Gemüsepflanzen, Fruchtsträucher und Obstbäume. In Hausgärten und auf Balkonen befallen sie jedoch auch Zierpflanzen wie Sonnenblumen und Flieder.
Grüne Reiswanze: Das ist beim Schädlingsbefall zu tun
Sollten Pflanzen im Garten tatsächlich von dem Schädling befallen sein, kann das an folgenden Merkmalen erkannt werden: Typische Anzeichen für einen Befall durch die Grüne Reiswanze sind Fraßspuren an den Blättern, Blattverfärbungen, Verformung und Einschnürung von Pflanzenteilen, braune Stellen unter der Schale von Früchten (Saugschäden) sowie weißes und schwammiges Gewebe an der Einstichstelle bei Tomaten und Paprika.
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Ein weiteres Indiz ist der charakteristische Wanzengeruch, besonders an Früchten, Gemüse und Obst. Das Schadbild der Grünen Reiswanze ähnelt jedoch stark dem der Rotbeinigen Baumwanze (Pentatoma rufipes), weshalb beide Schädlinge leicht verwechselt werden können und sich genaues Hinschauen daher lohnt.
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Schließlich kann ein starker Befall zu einem kompletten Ernteverlust führen. Daher ist schnelles Handeln bei ersten Anzeichen entscheidend. Aktuell sind in Deutschland keine speziellen Mittel zugelassen, um die Grüne Reiswanze zu bekämpfen.
Natürliche Feinde des Schädlings sind jedoch bekannt. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg nennt Parasitoide Hymenopteren (Schlupfwespen) aus der Gattung Trissolcus und parasitische Raupenfliegen (Tachiniden) als natürliche Gegenspieler.
Außerdem gehört die Grüne Reiswanze zu den sogenannten „Stinkwanzen“. Bei Gefahr sondert sie einen üblen, penetranten Geruch ab. Daher sollten Personen die Insekten weder einsaugen noch ärgern. Frühzeitiges Handeln beim Erkennen der Schädlinge wird dennoch empfohlen.