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Horror auf KreuzfahrtreiseToter Passagier verwest im Getränkekühlraum

Hier zu sehen, das Kreuzfahrtschiff „Celebrity Equinox“ auf der Ems. Ein Schlepper fährt voraus.

Auf dem Kreuzfahrtschiff „Celebrity Equinox“, hier im Juni 2009 in Gandersum, kam im August 2022 ein Mann tragisch ums Leben. Seine Familie zieht nun gegen die Kreuzfahrtgesellschaft vor Gericht.

Nach dem tragischen Tod eines Familienvaters auf einem Kreuzfahrtschiff fordert seine Familie eine riesige Summe als Entschädigung.

von Janina Holle  (jh)

Eine unglaubliche Tragödie erschüttert die Familie von Robert Lewis Jones: Der Familienvater war nach einem schweren Herzinfarkt auf einer Kreuzfahrtreise gestorben. Seine Familie hat nun eine Klage gegen die US-amerikanische Kreuzfahrtgesellschaft „Celebrity Cruises“ eingereicht.

Stolze eine Million Dollar Schadensersatz fordert die Familie von dem Kreuzfahrtanbieter. Der Grund: Die Leiche des Verstorbenen soll unsachgemäß aufbewahrt worden sein, das habe entsetzliche Folgen nach sich gezogen. Der Körper des Familienvaters soll völlig verwest gewesen sein, als nach der Reise das Bestattungsunternehmen eintraf.

Familie reicht Klage ein: Leiche verwest auf Karibik-Kreuzfahrtreise

Im August 2022 startete das Ehepaar Jones aus dem amerikanischen Florida eine mehrtägige Reise auf dem Schiff „Celebrity Equinox“. Doch die Karibikreise verlief anders als das Paar hoffte. Robert Lewis Jones erlitt einen tödlichen Herzinfarkt. Seiner Frau Marilyn wurden zwei Optionen für den Verbleib der Leiche von der Crew angeboten.

Wie oft Menschen auf Kreuzfahrtschiffen verunglücken, erfahren Sie in diesem Video.

Einerseits hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Leichnam in die Leichenhalle auf dem Schiff bringen können, wo er bis zum geplanten Ende der Reise in sechs Tagen verwahrt würde. Andererseits gäbe es auch die Option, den Körper bereits an der nächsten Station in Puerto Rico abzutransportieren. Da der Transport ihres Ehemannes von Puerto Rico bis zurück nach Florida mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre, entscheidet sich Marilyn für die erste Variante, wie die „New York Post“ unter Berufung auf die Gerichtsakte berichtet.

Die Crew des Luxusschiffes versicherte der trauernden Witwe, dass sich ordentlich um den Leichnam gekümmert werde und dieser in der Leichenhalle aufbewahrt werden soll. Doch bei der Ankunft des Kreuzfahrtgiganten am Zielhafen erwartete sie der pure Horror.

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Grundsätzlich sind Kreuzfahrtschiffe auf den plötzlichen Tod von Passagieren vorbereitet. Sie alle sind mit entsprechend gekühlten Leichenhallen ausgestattet. Zudem sollen sie auch Leichensäcke aufbewahren. Diese Vorkehrung ist nicht unbegründet – alleine auf „Celebrity Cruises“-Schiffen sind seit 2001 ganze 37 Menschen gestorben, wie es in der Anklage heißt.

Die Leichenhalle war im Falle der „Celebrity Equinox“ jedoch nicht funktionsfähig. Mitarbeitende suchten eine andere Lösung – und verstauten Jones’ Körper kurzerhand in einem Getränkekühlraum. In diesem herrschte allerdings eine viel zu hohe Temperatur. Dies führte innerhalb weniger Tage zu einer Verwesung des Leichnams.

Bei der Ankunft in Fort Lauderdale (Florida) fanden Mitarbeitende eines Bestattungsunternehmens den entstellten Leichnam in einem Beutel auf dem Boden des Kühlraums. Danach wurde „sofort klar“, dass sich die Leiche „in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung befand und nie bei einer Temperatur gelagert wurde, die geeignet war, die Verwesung zu verhindern“, wie die „New York Post“ die Anklageschrift zitiert.

Wie die Zeitung weiter berichtet, sei die Familie besonders bestürzt darüber, dass eine Beerdigung in einem offenen Sarg nicht möglich war. Die Familientradition konnte aufgrund des entstellten Zustandes der Leiche nicht umgesetzt werden.

Dafür machen Jones’ Hinterbliebenen die Kreuzfahrtgesellschaft verantwortlich. Das Personal der Beklagten hätte die Leichenhalle in einem ordnungsgemäßen Zustand halten müssen und die Leiche mit angemessener Häufigkeit inspizieren sollen, um sie vor der Verwesung zu schützen. Die entsprechende Klage wurde bei einem Bundesgericht in Florida eingereicht.