Sie tranken Bier, aßen HähnchenErster Verdacht: Hunderte Menschen nach Frühlingsfest-Besuch krank

„Herzlich Willkommen“ steht auf einem Schild am Eingang zum Gelände des Cannstatter Frühlingsfestes.

„Herzlich Willkommen“ steht auf einem Schild am Eingang zum Gelände des Cannstatter Frühlingsfestes. Zahlreiche Menschen klagten nach dem Besuch eines Festzeltes (nicht im Bild) auf dem Cannstatter Frühlingsfest über Magen-Darm-Beschwerden.

Nachdem sie auf dem Cannstatter Wasen in Baden-Württemberg alle dasselbe Festzelt besucht haben, klagen zahlreiche Menschen über Magen-Darm-Beschwerden. Noch suchen die Behörden nach der Ursache.

Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes leiden mehr als 300 Menschen unter Magen-Darm-Beschwerden. Das teilte die Stadt Stuttgart am Mittwoch mit. Alle Betroffenen hätten dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Die Stadt sprach von einem größeren Ausbruchsgeschehen. Der Betreiber des betroffenen Zeltes äußerte sich zunächst nicht.

Die Symptome sprechen für eine virale Erkrankung, wie die Stadt mitteilte. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um das Norovirus handle. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes.

Krankheitswelle nach Besuch auf Frühlingsfest: Hunderte Menschen betroffen

Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen. Diese würden derzeit im Labor ausgewertet. Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden. Der Schwerpunkt liege auf den zentralen Servicebereichen des Zeltes.

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von den Patienten wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Unter den Betroffenen seien auch sieben Freundinnen und Freunde, die am Samstag auf das Fest gegangen sind und dort Bier tranken, die meisten aßen dazu Grillhähnchen. Von 19 Uhr bis Mitternacht feierten sie im Zelt.

Am nächsten Tag sei es vorbei gewesen mit der Feierlaune, ein paar von ihnen wurden krank. Vier von ihnen litten unter Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Drei der vier Erkrankten hatten das Gleiche gegessen, die vierte hatte nichts gegessen, berichteten die beiden Zeitungen weiter.

Das 84. Stuttgarter Frühlingsfest hat am Samstag mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt. Die Veranstalter sind zurückhaltend und erwarten nach eigenen Angaben mehr als eine Million Besucher. „Wir sind eine Open-Air-Veranstaltung und vom Wetter abhängig“, teilte die in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft im Vorfeld mit. Im vergangenen Jahr waren 1,4 Millionen Menschen gezählt worden, es war eines der bestbesuchten Frühlingsfeste der vergangenen Jahrzehnte. (dpa)