Islamischer Staat verkündetAnführer der Terror-Gruppe ist tot

Das undatierte Symbolfoto, das von einer militanten Website über die Nachrichtenagentur AP zur Verfügung gestellt wurde, zeigt einen Fahrzeugkonvoi mit Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), auf dem Weg von Al-Rakka (Syrien) in den Irak.

Das undatierte Symbolfoto, das von einer militanten Website über die Nachrichtenagentur AP zur Verfügung gestellt wurde, zeigt einen Fahrzeugkonvoi mit Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), auf dem Weg von Al-Rakka (Syrien) in den Irak.

Der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat ist tot. Das teilte der IS in einer Videobotschaft mit.

Gut ein halbes Jahr nach Ernennung eines neuen Anführers hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) jetzt dessen Tod bestätigt. Anführer Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi sei bei „direkten Kämpfen“ mit Türkei-nahen Milizen in Idlib im Nordwesten Syriens getötet worden, teilte der IS in einer Audiobotschaft am Donnerstag (3. August) mit.

Die dort herrschende Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) habe versucht, ihn festzunehmen. HTS wurde in der Botschaft bezeichnet als verlängerter Arm des türkischen Geheimdienstes.

Anführer der Terrormiliz IS ist tot

Als Nachfolger wurde Abu Hafis al-Haschimi al-Kuraischi benannt. Zudem gebe es einen neuen Sprecher für den IS, der bisherige Sprecher sei in Gewahrsam türkischer Behörden.

Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Medien verbreitet.

Der IS hatte die neue Führungsrolle für Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi vergangenen November verkündet. Dieser blieb bis zu seinem nun erklärten Tod aber eine gesichtslose und mysteriöse Figur an der Spitze der Terrormiliz. So veröffentlichte der IS etwa keine Audiobotschaften von ihm.

Unklar blieb auch, wer hinter dem Kampfnamen steckte. Experten mutmaßten, dass sein Vorgänger, der dem IS zufolge „im Kampf getötet“ wurde, sogar noch am Leben sei. IS-Experte Hassan Hassan sprach von einer möglichen Taktik, um mit einem vorgetäuschten Tod des Anführers den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte schon im Mai erklärt, dass der türkische Geheimdienst Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi bei einem Einsatz in Syrien „neutralisierte“ habe. Damit war wohl dessen Tötung gemeint. In der Audiobotschaft des IS wurde die Darstellung Erdogans jetzt als „Lüge“ bezeichnet. Die Türkei hält Gebiete im Norden Syriens besetzt und geht mit Militäraktionen dort vor allem gegen die syrische Kurdenmiliz YPG vor.

Der IS kontrollierte über Jahre große Gebiete im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. (dpa)