Kann das wirklich wahr sein? Ist das vielleicht der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben? Ein japanischer Vater behauptet, er schlafe jeden Tag nur etwa eine halbe Stunde – und das über die letzten 12 Jahre. Er sagt: Damit habe er sein Leben verlängert.
„Kann das kaum glauben“Vater (40) schläft über Jahre nur 30 Minuten pro Tag – unfassbar, was mit ihm passiert
Der 40-jährige Daisuke Hori sagt, er sei ein „wahrer Meister“ und habe seine Lebenserwartung „verdoppelt“, indem er die letzten zwölf Jahre lang jede Nacht nur eine halbe Stunde geschlafen habe.
Der japanische Vater erklärt, er habe seinen Körper und Geist darauf trainiert, trotz des geringen Schlafes ganz normal zu funktionieren – ohne jede Spur der Müdigkeit. Kann das wahr sein?
Japanischer Vater: „Ich schlafe jeden Tag nur 30 bis 45 Minuten“
Jeden Tag nur 30 bis 45 Minuten Schlaf – das würde ein Otto Normalverbraucher maximal ein paar Tage durchhalten. Und das ist ganz normal: Denn zu wenig Schlaf macht krank. Schon drei Stunden Schlaf zu wenig reichen aus, um das Immunsystem zu schwächen, haben Forschende der Unis Tübingen und Lübeck 2019 in einer Studie herausgefunden.
Daisuke Hori erklärt, er brauche so viel Schlaf nicht. Um 23,5 Stunden wach zu bleiben, sei er aber auch auf Koffein angewiesen – und jede Menge Bewegung. Horis Körper verändert sich, er fühle sich nicht nur viel fitter, er sieht auch noch so aus: Nebenbei ist Hori mittlerweile auch noch Bodybuilder.
„Solange Sie Sport treiben oder eine Stunde vor dem Essen Kaffee trinken, können Sie der Schläfrigkeit vorbeugen“, erklärt er der „South China Morning Post“.
26 Minuten Schlaf, Frühstück, Training und dann ein 23,5-Stunden-Tag
Hori, der in der Präfektur Hyogo nordwestlich von Osaka lebt, begann vor 12 Jahren, seinen täglichen Schlaf zu reduzieren, um mehr aktive Stunden pro Tag zu haben. Horis Technik basiert auf der Qualität statt der Quantität des Schlafs. Er habe sein Gehirn und seinen Körper darauf trainiert, mit minimalem Schlaf auszukommen, erklärt der 40-Jährige.
„Menschen, die sich bei ihrer Arbeit dauerhaft konzentrieren müssen, nutzt ein qualitativ hochwertiger Schlaf mehr als ein langer Schlaf. Ärzte und Feuerwehrleute haben beispielsweise kürzere Ruhezeiten, bleiben aber dennoch hochleistungsfähig“, erklärt er. Hori findet: Er habe nun mehr Zeit, um sein Leben zu genießen.
Hier ein Facebook-Post ansehen, auf dem Hori als Bodybuilder zu sehen ist:
Ein typischer Tag des verheirateten Vaters eines Kindes wurde in der japanischen TV-Show „Will You Go With Me?“ festgehalten. Über drei Tage lang wurde er im Alltag begleitet. Hori schlief 26 Minuten und wachte dann auf natürliche Weise auf, erfrischt und voller Energie.
Er frühstückte, machte sich auf den Weg zur Arbeit und quetschte noch eine Trainingseinheit im Fitnessstudio dazwischen. Hori gründete 2016 die „Japan Short Sleepers Training Association“. Berichten zufolge hat er über 2.100 Menschen beigebracht, Ultra-Kurzschläfer zu werden.
Eine seiner Studentinnen sagt, sie habe vor vier Jahren begonnen, weniger zu schlafen, sei von acht Stunden Schlaf täglich auf nur 90 Minuten gekommen, während ihre Haut und ihre geistige Gesundheit in „großartigem Zustand“ seien.
Hori lässt seine Körperfunktionen während seines Ultra-Kurzschlafes in einem Schlaflabor überprüfen:
Horis extremer Schlafstil jedenfalls hat nicht nur das Internet gespalten: Einige lobten das Willenskraft des Fitnessmodels, während andere um sein Wohlergehen besorgt sind. Oder den Aussagen des Japaners wenig Glauben schenken.
Dr. Thomas Kilkenny, Direktor des US-Instituts für Schlafmedizin am Northwell Staten Island University Hospital, hat Zweifel an den Behauptungen. „Ich kann kaum glauben, dass dieser Herr täglich nur 90 Minuten schläft. Das scheint unmöglich“, sagte Kilkenny der „New York Post“. „Es ist allgemein bekannt, dass Schlafentzug extrem negative Auswirkungen auf Geist und Körper hat.“
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Fachleute empfehlen Erwachsenen, pro Nacht sieben bis neun Stunden zu schlafen. Weniger als sechs Stunden können zu Gewichtszunahme, Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Depression führen.
„Anhaltender Schlafmangel führt zum Tod. Schlafentzug ist in der Genfer Konvention als Form der Folter verboten. Ein Mensch kann ohne ausreichend Schlaf nicht richtig funktionieren“, fuhr Kilkenny fort. „Ich bezweifle, dass die Geschichte dieses Herrn wahr ist, und seine Lebenserwartung wird dadurch definitiv nicht steigen.“