Schreckliche AttackeFreilaufende „Kampfhunde“ greifen Spaziergänger an und beißen ihren Dackel tot

Das undatierte Archivbild zeigt einen aggressiven Pit Bull in einem Tierheim (Symbolbild).

Das undatierte Archivbild zeigt einen aggressiven Pit Bull in einem Tierheim (Symbolbild).

In Thüringen haben zwei „Kampfhunde“ einen anderen Hund totgebissen. Auch die Halter des Tieres wurden verletzt.

Schlimmer Vorfall in Thüringen: In dem Ort Döringsdorf (bei Geismar, Landkreis Eichsfeld) kam es am Samstagnachmittag (9. November 2024) zu einem folgenschweren Angriff auf zwei Hundehalter.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand griffen zwei freilaufende „Kampfhunde“ – so die Wortwahl der Polizei – die beiden Dackel der Spaziergänger an und verletzten diese zunächst schwer. Ein Dackel verstarb in der weiteren Folge noch auf dem Weg in die Tierklink. Der zweite tierische Begleiter konnte zum Glück durch eine Not-OP gerettet werden.

Thüringen: Listenhunde greifen Spaziergänger an – Hund tot

Die Polizei Eichsfeld sucht jetzt nach Zeuginnen und Zeugen der furchtbaren Tat. Hinweise auf das Tatgeschehen sowie den Tierhalter können Personen, die etwas beobachtet haben, hier melden.

Der Deutsche Tierschutzbund betont im Allgemeinen: Sogenannte „Kampfhunde“ oder Listenhunde stehen oft unter dem Generalverdacht, aggressiv und gefährlich zu sein. In manchen Bundesländern ist deren Haltung sogar verboten – unabhängig davon, ob sie sich unauffällig verhalten.

Dies stelle nicht nur für die Hunde, sondern auch für ihre Halterinnen, Halter und Tierheime ein großes Problem dar. Zu den sogenannten Listenhunden gehören in vielen Bundesländern der American Staffordshire Terrier, der Bullterrier, Pit Bull Terrier oder auch der Staffordshire Bullterrier. Hier findet ihr eine Übersicht über die Listenhund-Regelungen der einzelnen Bundesländer.

„Keine wissenschaftlichen Belege, dass bestimmte Rassen grundsätzlich gefährlich sind”

Der Tierschutzbund macht deutlich: „Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass bestimmte Hunderassen grundsätzlich gefährlich sind.”

Hunde seien „nur sehr selten von Geburt an außerordentlich aggressiv“, so die Organisation. Die Gründe für Aggression bei Hunden liege meist in einer schlechten Sozialisierung, wenn Menschen die Tiere tierschutzwidrig aufziehen, halten oder sie abrichten, schreibt der Tierschutzbund.

Weiter heißt es auf der Website: „Wenn sie [Anm. d. Red.: die Halterinnen und Halter] sie nicht auslasten, sie fehlerhaft erziehen oder eine Reaktion des Hundes durch falsches Verhalten provozieren, hat dies mehr Einfluss darauf, ob das Tier andere gefährdet, als seine Rasse.“ (mit dpa)