Kannibalismus in der ArktisForschende machen beklemmende Entdeckung auf dem Meeresgrund

Überreste im Meer aus dem 19. Jahrhundert: Das Foto von 2014 zeigt zwei kleine Kanonen-Rohre zwischen den verstreuten Balken. Es handelt sich um Überreste des Schiffbruchs von Sir John Franklin, der eine Expedition in die Polarregion leitete.

Überreste auf dem kanadischen Meeresgrund aus dem 19. Jahrhundert: Das Foto von 2014 zeigt zwei kleine Kanonen-Rohre zwischen den verstreuten Balken. Es handelt sich um Überreste eines Schiffes von Sir John Franklin, der eine Expedition in die Polarregion leitete.

Gänsehaut oder Faszination: Forschende haben jetzt mit Tests herausgefunden, wie grausam der Überlebenskampf vieler Seeleute bei einer Arktis-Expedition war.

von Klara Indernach  (KI)

Im Jahr 2014 und 2016 sind die Wracks der beiden Schiffe HMS Terror und HMS Erebus entdeckt worden. Die Expedition unter der Leitung von Sir John Franklin, die tragisch endete, hat das Interesse der Wissenschaftler jetzt neu entfacht.

Franklin und seine Crew, bestehend aus 130 Mitgliedern, wollten die schwierige Nordwestpassage im Norden Kanadas meistern. Ihr Ziel war es, die direkte Route zwischen dem Pazifik und dem Atlantischen Ozean zu bezwingen.

Alle Crewmitglieder sterben in der Arktis: Überlebende werden zu Kannibalen

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen: Die Schiffe blieben in der kanadischen Arktis stecken, und alle Crewmitglieder kamen ums Leben.

Neuentdeckte Belege unterstreichen die grausamen Umstände, unter denen die Besatzung ihr Ende fand. Ein Artikel im „Journal of Archaeological Science“ beschreibt, wie dramatisch der Überlebenskampf gewesen sein muss.

Basis der Studie sind 105 Skelettreste, die auf der King-Wiliam-Insel sowie der Adelaide-Halbinsel entdeckt wurden und aus den Jahren 1845 bis 1848 stammen. Eine bedeutende Identifizierung gelang durch einen geborgenen Zahn und die DNA-Analyse eines Nachfahren. Dies bestätigte, dass gefundene Überreste zum ersten Offizier der HMS Erebus, Kapitän James Fitzjames, gehören: „Wir kommen zum Schluss, dass DNA und genealogische Beweise die Identität der Überreste mit denen von Kapitän James Fitzjames, HMS Erebus, bestätigen.“

Doch die Enthüllungen gehen noch weiter. Forscher fanden an Fitzjames' Knochen Einschnitte und Verletzungen, die einen erschreckenden Rückschluss nahelegen: Er wurde vermutlich Opfer von Kannibalismus.

Diese These, erstmals schon Ende des 19. Jahrhunderts aufgestellt, galt damals als so verwerflich, dass sie nicht weiter verfolgt und veröffentlicht wurde. Fraglich ist in unserer Zeit jedoch nicht mehr nur, ob, sondern wie der Kannibalismus an Bord ausgeübt wurde: „Es zeigt auch, dass weder Rang noch Status das herrschende Prinzip in den letzten verzweifelten Tagen der Expedition waren, als sie sich bemühten, sich selbst zu retten“, erläuterten die Forschenden weiter.

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Dorothea Köhler) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.