Schon 250 Meldungen in diesem JahrVerlorene Kinder an Italien-Strand – neue Hilfe macht Hoffnung

(INT) Beach movement. June 7, 2020, Rimini, Italy: Movement at the beach in Rimini, Italy

Kinder spielen im Juni 2020 am Strand von Rinimi. Immer wieder kommt es vor, dass Eltern ihre Söhne und Töchter aus den Augen verlieren, jetzt macht eine neue Hilfe beim Suchen Hoffnung.

Ein Klassiker im Badeurlaub: Plötzlich ist das Kind weg. An der italienischen Adriaküste soll jetzt Künstliche Intelligenz helfen, den Nachwuchs so schnell wie möglich zurückzubekommen.

Der Alptraum aller Eltern im Sommerurlaub: Der Strand ist völlig überfüllt, und plötzlich ist das Kind weg. Im Badeort-Klassiker Rimini an der italienischen Adria hilft jetzt Künstliche Intelligenz (KI) ausländischen Urlaubern dabei, verloren gegangenen Nachwuchs wiederzufinden.

Über die dort seit Jahrzehnten aufgestellten Lautsprecher können Kinder mithilfe eines neuen Computerprogramms in mehr als 100 verschiedenen Sprachen ausgerufen werden - auch auf Deutsch. Je nach Dringlichkeit wird auch die Tonlage geändert.

Verlorene Kinder am Strand von Rimini: Schon 250 Meldungen in diesem Jahr

Die Lautsprecher für wichtige Durchsagen gibt es in Rimini schon seit 1946. Anfangs waren es nur sieben, inzwischen sind es fast 150. Die „Stimme des Strandes“ hat auch einen eigenen Namen: Publiphono. Nach Angaben der Betreiberfirma konnten in all den Jahren bereits mehr als 130 000 Kinder zurück zu den Eltern gebracht werden.

In der laufenden Saison wurden nach Berichten der örtlichen Presse bislang etwa 250 Verlustmeldungen ausgestrahlt. Dabei ging es meist um Kinder, aber auch um ältere Strandbesucher und Hunde. Der Lokalzeitung „Corriere di Romagna“ zufolge kam in etwa zehn Prozent der Fälle KI zum Einsatz.

Hier lesen: Nahe beliebtem Touri-Hotspot – Rettungsschwimmer warnt: „Einer der gefährlichsten Strände Mallorcas“

Ein Sprecher der Betreibergesellschaft sagte: „Die Anwendung unterscheidet sich von gewöhnlichen Sprachprogrammen dadurch, dass sie tiefe neuronale Netze und Algorithmen des maschinellen Lernens nutzt, was gründlichere und anspruchsvollere Texte ermöglicht.“ Weitere Sprachen sind zum Beispiel Niederländisch oder Russisch.

Die 150.000-Einwohner-Stadt Rimini gehört mit ihren vielen flachen Stränden zu Italiens meistbesuchten Badeorten. Auch bei deutschen Urlauberinnen und Urlaubern ist Rimini seit Jahrzehnten beliebt. Diese Woche werden dort bis zu 35 Grad erwartet.

Die Bademeisterinnen und Bademeister äußerten sich sehr zufrieden mit der Hilfe durch KI. Grundsätzlich empfehlen sie aber auch, sich genau zu merken, an welchem Strand man sich befindet – und welche Farbe Bikini, Badeanzug oder Badehose des Kindes hat. (dpa)