Nach Streik im öffentlichen NahverkehrVerdi plant Kita-Streiks in NRW-Städten

Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Alle 11 Minuten bekommt ein:e Sozialarbeiter:in ein Burnout“ auf einer Kundgebung mehrerer Gewerkschaften auf dem Opernplatz in Hannover.

Die Gewerkschaft Verdi ruft am Mittwoch, dem 8. März 2023 zu einem Warnstreik in Kitas und sozialen Einrichtungen auf. Das Foto zeigt den Warnstreik von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern im Mai 2022 in Hannover.

Nach den umfangreichen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr hat Verdi die nächste große Aktion angekündigt. Für Mittwoch ruft die Gewerkschaft zu Warnstreiks in kommunalen, Kitas und sozialen Einrichtungen auf. Das Datum hat einen Hintergrund.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für Mittwoch zu bundesweiten Warnstreiks in kommunalen Kitas und sozialen Einrichtungen aufgerufen. Die Warnstreiks finden am Internationalen Frauentag statt, da laut Verdi mit einem Anteil von 83 Prozent in der Sozialen Arbeit überwiegend Frauen tätig sind.

Laut Verdi-Landesbezirk sind nach dem Stand von Freitag zumindest bis zum Mittwoch keine weiteren Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr Nordrhein-Westfalens geplant. Umfangreiche Warnstreiks bei kommunalen Nahverkehrsunternehmen hatten am Freitag vielerorts den Nahverkehr lahmgelegt. Schwerpunkt waren das Ruhrgebiet und das Rheinland.

Verdi: Kita-Streik am Mittwoch in NRW-Städten

Für Mittwoch geht Verdi NRW von flächendeckenden Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen und Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienstes aus. An diesem Tag sind den Angaben zufolge in mehr als 15 Städten Kundgebungen und Aktionen vorgesehen, zu denen mehrere Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet würden. Darunter sind Aachen, Köln, Ratingen, Essen, Dortmund und Münster.

Die Gewerkschaft organisiert am 8. März mit Frauenorganisationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie feministischen Bündnissen Demonstrationen und Kundgebungen in ganz Deutschland. „Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen“, sagte Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin Andrea Becker am Freitag in einer Mitteilung.

Sie verwies darauf, dass in der Sozialen Arbeit überwiegend Frauen arbeiteten, etwa in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei seien die Arbeitsbedingungen häufig prekär, erklärte Verdi NRW.

Ob in Teilzeit oder als befristet Beschäftigte, spürten Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Es mangele vielfach auch an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen.

Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, bei dem es um die Beschäftigten von Bund und Kommunen geht. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt worden. (dpa/eg)