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Kosten für Corona-TestWelche Nachweise braucht man jetzt für Gratis-Tests?

Bisher waren die sogenannten „Bürgertests“ kostenlos. Ab Montag müssen die meisten für ihren Corona-Schnelltest bezahlen: Dadurch sollen sich mehr Leute impfen lassen.

Bisher waren die sogenannten „Bürgertests“ kostenlos. Ab Montag (11. Oktober) müssen die meisten für ihren Corona-Schnelltest bezahlen: Dadurch sollen sich mehr Leute impfen lassen. Unser Symbolbild zeigt eine Frau (links) die sich in einem Testzentrum von einem Mann in Arbeitskleidung (rechts) testen lässt.

Was kostet ein Corona-Test ab dem 11.10? Nachdem man sich lange fast überall kostenlos auf Corona testen lassen konnte, wird sich das ab Montag ändern: Viele müssen dann den Corona-Schnelltest selbst bezahlen – doch es gibt Ausnahmen.

Berlin. Wer muss jetzt die Corona-Schnelltests selbst bezahlen und was kosten sie? Sich mal eben vor einem Konzert kostenlos testen lassen, weil man nicht geimpft ist, war in den vergangenen Monaten noch ganz normal. Doch für die meisten geht das künftig nicht mehr ohne den Griff ins Portemonnaie, auch Wege zu Teststellen dürften länger werden.

Ohne Impfung wird der Corona-Alltag ab Montag, 11. Oktober 2021, für viele komplizierter – und auch teurer. Denn Schnelltests, die Nicht-Geimpfte inzwischen häufig für den Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen benötigen, sind ab dann nicht mehr einfach für alle gratis.

Es wurde mit mehreren Wochen Vorlauf angekündigt, jetzt ist es so weit. Und es soll durchaus auch einen praktischen Anreiz für noch zögernde Menschen setzen: Tests werden mühsamer und kosten nun meistens etwas, Impfungen eben nicht. Es gibt aber auch Warnungen.

Was kostet ein Corona Test ab dem 11.10?

Schnelltests durch geschultes Personal samt Ergebnis-Bescheinigung muss man künftig in der Regel selbst zahlen. Gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Das legt eine Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fest, die einen Bund-Länder-Beschluss umsetzt.

Jens Spahn (r, CDU), der Bundesminister für Gesundheit, und Lothar H. Wieler, der Präsident vom Robert Koch-Institut (RKI) bei einer Pressekonferenz.

Es fanden zahlreiche Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie statt. Auf dem Foto sind Jens Spahn (r, CDU), der Bundesminister für Gesundheit, und Lothar H. Wieler, der Präsident vom Robert Koch-Institut (RKI), zu sehen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten im August vereinbart, dass das vom Bund seit März finanzierte Angebot mit kostenlosen „Bürgertests“ für alle auch ohne Corona-Symptome enden soll. Da kostenlose Impfungen für alle möglich sind, sei eine dauerhafte Übernahme der Testkosten durch die Steuerzahler nicht länger nötig, hieß es zu Begründung.

Kosten für Corona Test ab dem 11.10: Kinder und Schwangere – Für wen gibt es weiter kostenlose Tests?

Vorgesehen sind einige Übergangsregeln. So können Kinder von zwölf bis 17 Jahren und Schwangere noch bis zum 31. Dezember 2021 mindestens einen Test pro Woche gratis machen. Denn für sie gibt es erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), sie sollen daher mehr Zeit für Impfungen haben.

Gratistests bekommen generell weiter Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ebenso Kinder, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder erst in den letzten drei Monaten vor dem Test zwölf geworden sind. Denn für sie gibt es noch keinen Impfstoff. Kostenlos bleibt es unter anderem auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen.

Kosten für Corona Test: Welche Nachweise braucht man jetzt für Gratis-Tests?

Um auch weiterhin kostenlose Tests zu bekommen, muss man bei der Teststelle einen amtlichen Ausweis mit Foto vorlegen - bei Kindern ist so auch das Alter zu belegen. Extra Nachweise wie ein ärztliches Zeugnis sind nötig, wenn man sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann - eine Diagnose muss nach Ministeriumsangaben nicht angegeben werden.

Darauf stehen müssen aber Name, Anschrift und Geburtsdatum sowie Angaben zum Aussteller des Attests. Zum Nachweis einer Schwangerschaft kann der Mutterpass genutzt werden.

Was sollen Corona-Tests ab dem 11.10 kosten?

Wie teuer Tests werden, muss sich unter den neuen Marktbedingungen erst noch zeigen. Zuletzt gingen Angebot und Nachfrage wegen immer mehr Impfungen zurück. So waren auf einem Info-Portal zeitweise rund 6000 Apotheken zu finden, die Tests machen. Inzwischen sind es nach Verbandsangaben noch 4400. Generell zu kalkulieren sei mit Kosten für Material, separate Räume und Personal.

Corona-Tests sollen in Zukunft von den meisten selbst bezahlt werden.

Corona-Tests sollen in Zukunft von den meisten selbst bezahlt werden. Unser Symbolbild zeigt mehrere Geldscheine.

Wie der MDR berichtet, variieren die Preise für Antigen-Schnelltests zwischen 18 und 40 Euro, PCR-Tests können sogar über 130 Euro kosten. Genauere Aussagen über künftige Preise für die Corona-Tests zu treffen, ist bislang schwierig.

Laut Bundesgesundheitsministerium bekommen Anbieter bisher pro Schnelltest 11,50 Euro Vergütung, für genauere PCR-Tests gibt es etwa 43 Euro. Für Selbstzahler sind diese aber oft teurer - umso mehr, je schneller das Laborergebnis kommt. Die Bundesregierung wies darauf hin, dass Beschäftigte sich in Firmen kostenlos testen lassen können.

Corona Test nicht mehr kostenlos: Welche Argumente gegen kostenpflichtige Tests gibt es?

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnte, die Umstellung komme zu früh. „Ohne Gratistests werden wir weniger Testergebnisse bekommen, mehr Infektionen werden unerkannt bleiben“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir laufen in eine Schattenpandemie.“ Statt kostenlose Tests zu streichen, sollten sie mit der Impfkampagne verknüpft werden. „Wer eine Impfberatung annimmt, sollte im Gegenzug einen Gratistest bekommen.“

So oder so sind für den Bund erhebliche Kosten zusammengekommen. Allein seit Beginn einer separaten Erfassung der „Bürgertests“ durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung Anfang Juli wurden mehr als eine halbe Milliarde Euro dafür abgerechnet. (dpa)