Will Obama eine Warnung senden?Neuer Netflix-Film sorgt für riesige Befürchtung bei den Zuschauenden

This image released by Netflix shows Myha'la Herrold, from left, Mahershala Ali, Ethan Hawke and Julia Roberts in a scene from "Leave the World Behind." (Netflix via AP)

Myha'la Herrold, Mahershala Ali, Ethan Hawke und Julia Roberts (von links) im Netflix-Film „Leave the World Behind“. 

Der aktuelle Netflix-Film „Leave the World Behind“, derzeit in den Top 10 des Streamingdienstes, ist natürlich reine Fiktion, aber viele Zuschauende lesen viel mehr darin. Ein Grund dafür: Der Film wurde von Ex-Präsident Barack Obama mitproduziert.

von Martin Gätke (mg)

Der apokalyptische Thriller „Leave The World Behind“ avanciert gerade zu einem der meist geschauten Netflix-Filme des Jahres. Doch so begeistert viele von dem Szenario sind, in dem unter anderem die Superstars Julia Roberts, Mahershala Ali oder Ethan Hawke mitspielen, so kontrovers wird es mittlerweile auch diskutiert.

Nicht nur das offene Ende ist für viele eher unbefriedigend, einige sehen in der Handlung auch eine unterschwellige Botschaft. Wollen uns die Obamas hier etwa eine Warnung senden?

„Leave the World Behind“: Darum geht es

Um was geht's? Das Paar Amanda Sanford (Julia Roberts) und ihr Mann Clay (Ethan Hawke) haben für ein langes Wochenende eine Luxusvilla auf Long Island gebucht. Doch ein gewaltiger Blackout legt alles lahm, schneidet die Familie vom Rest der Welt ab.

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Und mitten in der Nacht steht dann auch noch der Hausbesitzer (Mahershala Ali) mit seiner Tochter (Myha’la Herrold) vor der Tür, wollen im eigenen Haus unterkommen. 

Und dann eskaliert die Lage immer weiter, es kommt zu verstörenden Szenen, riesige Passagierflugzeuge stürzen ab, Autos enden in der Karambolage, Telefone und Fernseher fallen aus.

Im Film haben die Charaktere verschiedene Theorien, was die Ursache für diese beunruhigenden Ereignisse sein könnten: dass es sich um das Werk von Hackern handelt; dass es eine Verschwörung der Regierung ist; dass sich die USA im Krieg mit abtrünnigen Kräften befinden, die Massenvernichtungswaffen einsetzen, um die Menschen gegeneinander aufzubringen.

Und viele Zuschauerinnen und Zuschauer sehen in der fiktiven Handlung Parallelen zu den realen Krisen, die derzeit in der Welt toben.

„Leave the World Behind“: Infotafel gleich zu Beginn

Der Film basiert auf einem Roman von Rumaan Alam aus dem Jahr 2020 und wurde von „Mr. Robot“-Schöpfer Sam Esmail geschrieben, produziert und inszeniert. Es ist gleichzeitig auch der erste Spielfilm von High Ground, der Produktionsfirma, die 2018 vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama und der Ex-First-Lady Michelle Obama gegründet wurde.

Julia Roberts in einer Szene aus „Leave the World Behind“.

Julia Roberts in einer Szene aus „Leave the World Behind“.

Eine Infotafel gleich zu Beginn des Films weist darauf hin: „Executive Producers: Barack and Michelle Obama“. Ein Hinweis, der viele Menschen verstört zurücklässt. 

Warum fördern die Obamas solch einen apokalyptischen Film? Ihre Beteiligung sorgt in den sozialen Medien jedenfalls für einige Verschwörungstheorien.

„Leave the World Behind“ sorgt für Befürchtung bei Zuschauenden

„Es passiert jetzt. Sie haben uns sogar die Länder genannt. Siehe Palästina vs. Israel, Russland vs. Ukraine, Liz Cheney vs. GOP, Antifa vs. Faschisten, Bürgerkriege, die Liste ist lang“, heißt es von einem Zuschauer auf X. „Habt ihr alle ‚Leave the World Behind‘ gesehen? Ich fühle mich so unbehaglich, weil das einfach MORGEN passieren kann“, befürchtet eine weitere Zuschauerin. 

Andere sehen darin eine Warnung: „Der Film ‚Leave the World Behind‘ ist definitiv eine Botschaft über das, was gerade passiert und was noch kommen wird. Er deckt sich weitgehend mit dem, was wir seit Jahren sagen: Legt euch Vorräte an nicht verderblichen Lebensmitteln und Wasser an. Außerdem lässt mich die Tatsache, dass die Obamas beteiligt sind, aufhorchen“, meint ein anderer Zuschauer.

„Präsident Obama erklärte, wie sich die Dinge in der Realität entwickeln könnten“

„‚Leave the World Behind‘ ist ein sehr seltsamer Film, bei dem ein ehemaliger US-Präsident als Produzent mitwirkt, das muss ich schon sagen“, heißt es in einem weiteren Kommentar.

Ist der Film also eine Aufforderung zum Preppen, also auf die Vorbereitung auf zukünftige Krisenereignisse? 

Regisseur Esmail selbst sagte im Gespräch mit „Vanity Fair“: „Präsident Obama konnte mich mit seiner Erfahrung ein wenig darauf vorbereiten, wie sich die Dinge in der Realität entwickeln könnten.“

Er habe eine Menge Anmerkungen zu den Charakteren gehabt. „Ich muss sagen, dass er ein großer Filmliebhaber ist, und er hat nicht nur Anmerkungen zu Dingen gemacht, die aus seiner Vergangenheit stammen. Er hat sich als Fan des Buches geäußert, und er wollte einen wirklich guten Film sehen.“