Leiche aus dem BaumBewegende Trauerfeier für Gladbacher „Kapuzenjungen“ Mark S. (†17)

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Mark S. (†17) wurde in einer Urne im Gemeinschaftsgrab mit seiner Mutter beigesetzt.
Mönchengladbach – Mit einer bewegenden Trauerfeier und weißen Luftballons haben sich 100 Bürger, Nachbarn und Freunde auf dem Wickrather Friedhof von Mark S. (17) verabschiedet. Pfarrer Guido Helbig sagte: „Jetzt bist Du über den Wolken, hast keine Fesseln mehr.“
Tragisches Schicksal der Familie
„Kapuzenjunge“ Mark, der auf tragische Weise in einem Baum starb, war schon am Vortag in einer Urne im Grab seiner Mutter beigesetzt worden. Nach der tränenreichen Trauerfeier in der Kapelle, in der Pfarrer Helbig einfühlsam das Leben des Jungen beschrieb, stiegen weiße Luftballons in den Himmel.
Die tragische Geschichte rührt das ganze Rheinland. Nachdem sein Vater Marks Mutter erstochen hatte – der Sohn hatte sich noch vergeblich vor die Mutter geworfen, um sie zu schützen – hatte der damals 14-Jährige jeden Halt verloren. Zusätzlich traumatisiert vom Tod seines Vaters, der in der Gefängniszelle starb, entglitt ihm das Leben. Hilfen lehnte er ab.
Mark trug immer Kapuzenshirts, war ohne Bleibe, schlief in Windberg auf Dächern und in Bäumen, soll auch Drogen genommen haben. Was aber seinen Tod verursachte, konnte nicht mit Sicherheit geklärt werden, nachdem ein Passant den Jungen eingeklemmt tot in einem Baum an der Klagenfurter Straße fand. Schon vor mehreren Monaten soll Mark in dem Baum gestorben sein.
Frische Blumen zierten das Grab, Stiefmütterchen, ein weißer Porzellanengel und ein kleiner Kranz vom „Sozialdienst katholischer Frauen“ (SKF) mit den Worten „Wir denken an Dich“.
Viele der Trauergäste pilgerten zum Grab, hielten inne. Einer sagte: „Mark, wir sehen uns bestimmt wieder. Da reden wir über bessere Zeiten.“ Julia B. (16) eine frühere Freundin von Mark, besuchte ihren früheren Weggefährten am Gemeinschaftsgrab mit der Mutter und legte ein Bild nieder, dass den „Kapuzenjungen“ als Dreijährigen in fröhlicher Kinderrunde zeigt.
(exfo)