Schwindel, Müdigkeit, Vergesslichkeit: Long-Covid-Folgen können vielfältig und äußerst unangenehm sein. Eine Studie ist jetzt auf der Ursachenforschung weiter gekommen.
Problem Long CovidForscher finden womöglich entscheidenden Hinweis
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Auch Wochen nach einer Covid-Infektion leiden einige Patienten noch unter Spätfolgen.
von Jan Voß (jv)
Das Phänomen von Long Covid sorgt seit der Corona-Pandemie für Beunruhigung. Auch lange nach einer Covid-19-Erkrankung können die unangenehmen Symptome auftreten. Jetzt hat ein Forschungsteam womöglich eine wichtige Ursache dafür gefunden, womit die Folgeerscheinungen zusammenhängen könnten.
Die Beschwerden können vielfältig sein und reichen etwa von Müdigkeit über Konzentrationsschwierigkeiten bis zu kognitiven Einschränkungen, Magen-Darm-Beschwerden oder Schwindel. Wie genau die Beschwerden mit einer Corona-Infektion zusammenhängen, war bislang aber noch weitgehend unklar.
Dabei ist die Anzahl der Menschen, die an Long-Covid-Symptomen leiden, vergleichsweise hoch: 10 bis 20 Prozent der Corona-Erkrankten fallen darunter.
Aussichtsreiche Studie zu Long-Covid
Jetzt hat ein spanisches Forschungsteam der Uniklinik Badalona vermutlich eine zentrale Ursache ausmachen können. „Die meisten unserer Long-Covid-Patienten zeigten eine Reihe funktionaler und struktureller Veränderungen am Vagusnerv“, schreiben die Mediziner in der Studie. „Dazu gehörten eine Verdickung des Nervs, Schwierigkeiten beim Schlucken und eine beeinträchtigte Atmung. Unsere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Vagusnerv eine zentrale Bedeutung für Long Covid hat.“
Eine weitreichende Erkenntnis, denn der Vagnusnerv gehört zu den größten und wichtigsten Nerven im menschlichen Körper. Er verbindet lebenswichtige Organe wie etwa das Gehirn und das Herz miteinander. Zudem steuert er die Herzfrequenz und ist beim Sprechen beteiligt.
Long Covid: Patienten zeigen mindestens ein Vagusnerv-Symptom
Bei einer Störung des Vagnusnervs kommt es zu weitreichenden Folgen wie Sprachschwierigkeiten, Schwindel oder erhöhte Herzfrequenz.
Bei der Studie aus Spanien wurden bislang 348 Personen untersucht, die an Long-Covid-Folgen leiden. Zwei Drittel der Teilnehmer zeigten demnach mindestens eines der Symptome, die auf einen geschädigten Vagusnerv hindeuten.
Welche Möglichkeiten die Erkenntnisse aus der Studie für die Behandlung der Long-Covid-Patienten bedeutet, ist noch unklar. Die Forschungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Bei einem Kongress in Portugal Ende April wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere Ergebnisse vorstellen. (jv)