Wegen des Ausbruchs eines neuen Feuers in der Gegend von Los Angeles haben die Behörden eindringlich zur Evakuierung des Zentrums von Hollywood aufgerufen. Donald Trump erklärte indes, wen er für „verantwortlich“ für die Brände hält.
Flammen-Inferno in Los AngelesTrump hat „Schuldigen“ sofort gefunden: „Der ultimative Preis“
„Unmittelbare Lebensgefahr. Dies ist eine gesetzliche Anordnung, das Gebiet jetzt zu verlassen“, erklärte die Feuerwehr von Los Angeles am Mittwoch (Ortszeit). Das Gebiet sei für die Öffentlichkeit gesperrt.
Auf einer beigefügten Karte war zu sehen, dass die Evakuierungsanordnung historische Teile des als Film-Traumfabrik weltbekannten Stadtteils von Los Angeles betrifft. Das neue Feuer war demnach nur wenige hundert Meter vom berühmten Hollywood Boulevard entfernt ausgebrochen.
Los Angeles: Mehrere außer Kontrolle geratene Waldbrände wüten
Rund um die kalifornische Millionenmetropole Los Angeles wüten mehrere außer Kontrolle geratene Waldbrände. Vor der Evakuierungsanordnung für Hollywood waren bereits rund 70.000 Bewohner anderer Gegenden zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen worden.
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Im Nobel-Vorort Pacific Palisades in den Santa-Monica-Bergen brannten bereits rund 6500 Hektar mitsamt etwa tausend Gebäuden nieder. Auch in Santa Clarita, im Tal von San Fernando sowie im nördlichen Vorort Altadena brachen Waldbrände aus. Nach Behördenangaben kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, der der Sheriff von Los Angeles, Robert Luna, befürchtet nach eigenen Angaben allerdings weitere Todesopfer.
Die Brände werden von starkem Wind angefacht. Der Feuerwehr steht angesichts der in der Gegend herrschenden Trockenheit nicht genug Wasser für die Löscharbeiten zur Verfügung.
Donald Trump hat den Schuldigen für „veritable Katastrophe“ gefunden
Der künftige US-Präsident Donald Trump erklärte in seinem Online-Netzwerk Truth Social, Kaliforniens demokratischer Gouverneur Newsom sei „verantwortlich“ für diese „veritable Katastrophe“.
Dabei behauptete der Republikaner fälschlicherweise, der gegenwärtige Wassermangel sei auf die Umweltpolitik der kalifornischen Regierung zurückzuführen: „Jetzt wird der ultimative Preis dafür gezahlt. Ich werde verlangen, dass dieser inkompetente Gouverneur schönes, sauberes, frisches Wasser nach Kalifornien fließen lässt.“
Seit Jahren wird die Wasserpolitik in Kalifornien heftig diskutiert. Newsom sprach sich für Auflagen auf, um die Umwelt zu schützen und den Wassertransfer in bestimmten Regionen zu begrenzen. Damit wolle er bedrohte Arten schützen. Fachleute betonen, dass die Intensität von Waldbränden wie in Los Angeles vor allem von Faktoren wie durch den Klimawandel abhängen.
Biden sagt Reise nach Italien ab
Der scheidende US-Präsident Joe Biden sagte wegen der Brände seine für Donnerstag geplante Reise nach Italien ab. Er wolle sich auf die „Leitung der vollumfänglichen Reaktion der Bundesbehörden“ auf die Brände konzentrieren, teilte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre mit.
Kurz zuvor war Biden von Los Angeles nach Washington zurückgekehrt. In der kalifornischen Metropole hatte er sich von Polizei, Feuerwehr und anderen Einsatzkräften über die Lage informieren lassen. Er hatte die von Bränden betroffene Region zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben.
Bidens Italien-Reise hatte von Donnerstag bis Sonntag dauern sollen. Geplant waren ein Treffen mit der ultrarechten italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni sowie eine Audienz bei Papst Franziskus. Es sollte seine voraussichtlich letzte Auslandsreise als US-Präsident sein. Am 20. Januar zieht der Republikaner Donald Trump als Präsident ins Weiße Haus ein.
Häuser von Hollywood-Stars brennen ab
„Star Wars“-Schauspieler Mark Hamill (73) teilte seinen Instagram-Followern mit, dass er „in letzter Minute“ sein Haus in Malibu verlassen habe. Am Straßenrand habe er bereits Flammen gesehen.
„Keine Worte“, schrieb Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis auf Instagram zu einem Video von einer Autofahrt durch ausgebrannte Straßenzüge, vorbei an schwelenden Hausruinen und verkohlten Palmen. Sie trauerte um ihren Wohnort Pacific Palisades. „Unsere geliebte Nachbarschaft ist weg“, schrieb sie auf Instagram. Ihr eigenes Haus sei verschont geblieben, aber so viele andere Menschen hätten alles verloren.
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Dazu gehört der Hollywood-Komiker Billy Crystal. Er und seine Frau Janice hätten ihr Haus, in dem sie seit 1979 lebten, verloren, teilte der Schauspieler laut „Hollywood Reporter“ mit. „Natürlich sind wir untröstlich, aber mit der Liebe unserer Kinder und unserer Freunde werden wir dies überstehen“.
Auch die Häuser des Schauspieler-Ehepaars Adam Brody und Leighton Meester und der Schauspielerin Anna Faris sei abgebrannt, berichtete das Promi-Portal „TMZ.com“.
Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnern. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon haben dort Häuser.
Chet Hanks, Sohn von Tom Hanks und Rita Wilson, schrieb in einer Instagram-Story, dass die ganze Nachbarschaft, in der er aufgewachsen sei, abbrenne. „Avengers“-Star Chris Pratt dankte den „mutigen“ Feuerwehrleuten und Helfern für deren Einsatz. Sie seien „wahre Helden“. (afp/dpa/mg)