An der kalifornischen Pazifikküste tobt ein schwerer Waldbrand. Tausende Menschen fliehen vor dem Feuerinferno. Dichter Rauch hängt über Los Angeles. Auch prominente Anwohner sind betroffen.
Deutscher Hollywood-Star zeigt das AusmaßMassenflucht vor Feuerwalze bei LA – Villen der Stars evakuiert
Mehr als 52.000 Menschen müssen wegen der heftigen Brände nahe Los Angeles ihre Häuser verlassen. Das teilte die Forstverwaltung der US-Metropole auf der Plattform X mit. Knapp 21.000 Gebäude werden demnach derzeit von den Flammen bedroht.
Angefacht von starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde breiten sich derzeit drei Brände in der Umgebung der Westküstenmetropole aus.
Chaotische Szenen auf den Straßen
Das größte Feuer nahe dem Stadtteil Pacific Palisades brach nach Angaben der Behörden am späten Dienstagabend (7. Januar 2025, Ortszeit) aus und erfasst mittlerweile nach Angaben der Behörden inzwischen eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern. Weitere Feuer brennen nahe der Stadt San Fernando nördlich von Los Angeles und Pasadena im Nordosten.
Den Einsatz von mehr als 250 Feuerwehrleuten beschrieb sie als „extrem schwierig“. Auf einigen Straßen in dem wohlhabenden Stadtviertel spielten sich chaotische Szenen ab. Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest.
Einige ließen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuß in Sicherheit. Mit Bulldozern habe die Feuerwehr abgestellte Autos aus dem Weg räumen müssen, um mit ihren Löschwagen weiterzukommen, berichtete der Sender KTLA.
„Es ist schlimm, es ist wie ein Inferno“, sagte Lori Libonati, die aus ihrem Haus in Pacific Palisades flüchtete, der „Los Angeles Times“. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die Region den Notstand erklärt.
Er warnte vor einem „höchst gefährlichen Windsturm“ und mahnte die Anwohnerinnen und Anwohner, den Evakuierungsaufrufen der Feuerwehr zu folgen.
Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon haben dort Häuser.
Auch der deutsche Hollywood-Star Ralf Moeller (65) lebt in der betroffenen Region. Über Social Media meldete sich der „Gladiator“-Schauspieler bei seinen Fans und zeigte das ganze Ausmaß des Infernos.
In kurzer Zeit hatten sich die Flammen auf ein Gebiet von mehr als fünf Quadratkilometern ausgebreitet, wie die Behörden meldeten. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Dichter Rauch über dem hügeligen Hinterland war von den Stränden in Los Angeles zu sehen. Am Abend tauchte die bedrohliche Feuersbrunst den Himmel in rotes Licht.
Das Feuer war am Dienstagvormittag (Ortszeit) ausgebrochen, als heftige Winde tobten. Die Wetterbehörde hat für die Region trockene Starkwinde vorhergesagt, die Feuer schnell vorantreiben können.
Veranstaltungen abgesagt
Wegen der Wetterlage wurden in Hollywood mehrere Veranstaltungen abgesagt. Filmstudios cancelten die geplanten Premierenfeiern für die Filme „Unstoppable“ und „Wolf Man“, berichtete das Branchenportal „Hollywood Reporter“. Auch eine Vorführung des Films „I’m Still Here“, die von Regisseur Guillermo del Toro moderiert werden sollte, wurde demnach abgesagt. Del Toro habe wegen der Feuer sein Haus verlassen müssen, hieß es.
Schauspieler James Woods ließ seine Follower auf X wissen, dass er in Sicherheit sei. „Ich weiß in diesem Moment nicht, ob unser Haus noch steht“, schrieb er bei dem Kurznachrichtendienst. Auf seiner Straße seien traurigerweise einige Häuser abgebrannt, führte er weiter aus.
Trockenes Wetter verschärft die Lage
Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand in dem kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. Die berühmte Küstenstraße Pacific Coast Highway musste streckenweise gesperrt werden. Mehrere Häuser brannten ab. Tausende Anwohner waren von Evakuierungen betroffen, darunter Prominente wie die Sängerin Cher, die Schauspielerinnen Jane Seymour und Mira Sorvino sowie die Schauspieler Mark Hamill und Dick Van Dyke.
In Südkalifornien blieben in den letzten Monaten Regenfälle weitgehend aus. Trockene Vegetation entzündet sich unter diesen Bedingungen leicht. Wegen extremer Winde hatten die Behörden in dieser Woche die höchste Warnstufe für Feuergefahr ausgerufen. (dpa)