Horror an Spaniens Grenze2000 Menschen stürmen Zaun – 18 Personen tot

In Melilla im Norden Marokkos stürmten am 24. Juni 2022 etliche Personen einen Grenzzaun

In Melilla im Norden Marokkos stürmten am 24. Juni 2022 etliche Personen einen Grenzzaun in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. Die Polizei griff ein.

Immer wieder fliehen Menschen auch aus Afrika Richtung EU in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Mindestens 18 Personen sind im Norden Marokkos nun gestorben bei dem Versuch, über einen Grenzzaun zu gelangen.

Während eines Ansturms von bis zu 2000 Menschen auf den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla sind einem Medienbericht zufolge mindestens 18 Migranten ums Leben gekommen.

Das meldeten die spanischen Zeitungen „El País“ und „La Vanguardia“ am späten Freitagabend (24. Juni 2022) unter Berufung auf Angaben der Behörden der nahe gelegenen marokkanischen Stadt Nador. Zuvor war von fünf Toten berichtet worden.

Melilla: Mehr als 200 Verletzte nach Sturm auf Grenzzaun

Zudem seien weitere 63 Personen und etwa 140 marokkanische Polizeikräfte verletzt worden. Das marokkanische Innenministerium warf den Migranten vor, Gewalt eingesetzt zu haben. Sie stammen demnach aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

133 Menschen sei es gelungen, die beiden parallel verlaufenden sechs Meter hohen Zäune zu überwinden und auf spanisches Gebiet zu gelangen. Auf Videobildern im Internet war zu sehen, wie die überwiegend jungen Männer freudestrahlend, singend und tanzend durch die Straßen von Melilla rannten. Sie kamen in ein Notaufnahmelager.

Spanien hält zwei Exklaven in Marokko

Marokko war 1956 von Frankreich und Spanien unabhängig geworden. Dennoch hält Spanien dort weiterhin zwei Exklaven: Melilla und das 250 Kilometer weiter westlich gelegene Ceuta an der Meerenge von Gibraltar. Beide werden von Rabat beansprucht.

In der Nähe der beiden Gebiete warten oft Zehntausende Afrikanerinnen und Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Chance, in die EU zu gelangen. Meistens versuchen mehrere Hundert Menschen auf einmal, die Grenzbeamtinnen und -beamten zu überraschen und so über die Grenze zu kommen. (dpa)