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„Most Wanted List“Hohe Belohnung ausgesetzt: Deutsche ist die meistgesuchte Frau des FBI

Mit diesem Bild fahndet das Bundeskriminalamt nach der Juristin Ruja Ignatova, der mutmaßlichen Erfinderin der frei erfundenen Kryptowährung Onecoin in einem milliardenschweren Anlagebetrug. Die US-Bundespolizei FBI hat Ignatova auf die Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen gesetzt.

Mit diesem Bild fahndet das Bundeskriminalamt nach der Juristin Ruja Ignatova, der mutmaßlichen Erfinderin der frei erfundenen Kryptowährung Onecoin in einem milliardenschweren Anlagebetrug. Die US-Bundespolizei FBI hat Ignatova auf die Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen gesetzt.

Auf der „Most Wanted“-List des „Federal Bureau for Investigation“ (FBI) stehen die meistgesuchten Verbrecher und Verbrecherinnen der Welt. Unter den zehn Personen befindet sich auch eine Frau. Denn ihr wird Betrug in Millionen-Höhe vorgeworfen.

Im Jahr 2022 hat die US-Bundespolizei FBI die als „Krypto-Queen“ berüchtigte Erfinderin der vermeintlichen Digitalwährung „OneCoin“, Ruja Ignatova, auf die Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen gesetzt. Ignatova soll mit „OneCoin“ Millionen von Investoren weltweit betrogen haben. Das FBI setzt eine Belohnung von bis zu 250 000 US-Dollar für Hinweise aus, die zu ihrer Festnahme führen. Das FBI geht davon aus, dass Ignatova und ihre Helfer Opfer in aller Welt um Milliardenbeträge betrogen haben.

Nach Angaben des FBI gründeten Ignatova und ihr Partner um das Jahr 2014 herum in Bulgarien das Unternehmen OneCoin, mit dem eine virtuelle Währung vermarktet wurde, die aber nie existierte. Die gebürtige Bulgarin, die über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügt, pries das Projekt als „Bitcoin-Killer“ an, es sollte also in Konkurrenz zur größten Kryptowährung der Welt stehen.

Ruja Ignatova steht auf der „Most Wanted“-List des FBI

Ignatova habe dabei falsche Angaben und Zusicherungen über OneCoin gemacht, um Menschen dazu zu bewegen, in OneCoin-Pakete zu investieren, hieß es. Den Ermittelnden zufolge bewarben Ignatova und ihr Partner OneCoin auch durch eine mehrstufige Marketingstrategie, die OneCoin-Investoren dazu aufforderte, zusätzliche Pakete an Freunde und Verwandte zu verkaufen.

Alles zum Thema Aktenzeichen XY

Ignatova habe den Hype um Kryptowährungen ausgenutzt, um neue Investoren anzuziehen. Obwohl das Unternehmen viele der mit virtuellen Währungen assoziierten Begriffe verwendet haben soll, gehen die Ermittelnden davon aus, dass OneCoins nicht auf die für Kryptowährungen übliche Weise geschürft wurden. Außerdem wurde der Wert des OneCoins vom Unternehmen und nicht von der Marktnachfrage bestimmt.

„OneCoin behauptete, über eine private Blockchain zu verfügen“, sagte Special-Agent Ronald Shimko, der in der New Yorker Außenstelle des FBI in dem Fall ermittelt. „Dies steht im Gegensatz zu anderen virtuellen Währungen, die eine dezentralisierte und öffentliche Blockchain haben. In diesem Fall wurden die Anleger lediglich aufgefordert, OneCoin zu vertrauen.“

FBI-Gesuchte bereits Thema bei „Aktenzeichen XY“

Im Oktober 2017 wurde Ignatova vor dem US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York angeklagt und es wurde ein Bundeshaftbefehl gegen sie erlassen. Die Ermittelnden gehen davon aus, dass Ignatova möglicherweise einen Hinweis erhalten hat, dass die Behörden gegen sie ermitteln. Sie reiste am 25. Oktober 2017 von Sofia nach Athen und wurde seitdem nicht mehr gesehen.

In Deutschland wird gegen die promovierte Juristin wegen Geldwäsche sowie gemeinschaftlichen Betrugs in einem besonders schweren Fall ermittelt. Im Mai 2022 wurde auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ ein öffentlicher Fahndungsaufruf zu ihr gezeigt.

FBI-Fahnder Shimko hofft, dass durch die Veröffentlichung der Liste der zehn meistgesuchten Flüchtlinge mehr Aufmerksamkeit auf den Fall gelenkt wird. „Es gibt so viele Opfer auf der ganzen Welt, die dadurch finanziell ruiniert wurden“, sagte Shimko. „Wir wollen sie vor Gericht bringen.“ (dpa)