Zwölf Jahre lang hatte Joyce Curtis aus Schottland nichts von ihrem Sohn gehört, glaubte, er sei tot. Doch aus dem Nichts kam nun die Nachricht: Nicholas ist am Leben – und kommt womöglich nach Hause.
WeihnachtswunderZwölf Jahre nach Verschwinden: Mutter findet totgeglaubten Sohn wieder
Es gibt sie doch immer wieder: Wunder. Genau als solches beschreibt Joyce Curtis die jüngste Wende in ihrem Leben: Nach zwölf Jahren hat die Schottin wieder ein Lebenszeichen von ihrem totgeglaubten Sohn erhalten.
Um das ganze Leid, das die Mutter durchgemacht hat, zumindest ansatzweise begreifen zu können, ist ein Blick in die Vergangenheit nötig.
Schottland: Mutter findet vermissten Sohn wieder
Wie „The Herald“ berichtet, begann der Leidensweg Curtis' kurz nach der Jahrtausendwende, als „Nikky“, wie sie ihren Sohn liebevoll nennt, seinen Job als Tischler verlor. Er beschloss, seine Heimatstadt Glasgow zu verlassen und durch Europa zu reisen.
Fortan berichtete er seiner Mutter von Anhalter-Fahrten durch Spanien und Frankreich – doch irgendwann brach der Kontakt ab. Mehrere Jahre gingen ins Land, bis Curtis 2009 beschloss, ihren Sohn als vermisst zu melden.
Nur ein Jahr später dann die vermeintlich erlösende Nachricht: Nicholas liege in einem französischen Krankenhaus. Sofort machten sich Mama Curtis und ihr Mann auf den Weg nach Frankreich, bereiteten dort seine Rückkehr nach Glasgow vor – doch dort kam ihr Sohn nie an.
„Er wurde aus dem Krankenhaus entlassen und uns wurde gesagt, dass er einen Flieger nehmen würde. Ich wartete auf ihn, aber er tauchte nie auf. Ich telefonierte alle Flughäfen ab, ob er vielleicht an einem anderen gelandet war. Wir hörten nie wieder etwas.“
Totgelaubter Sohn taucht aus dem Nichts auf
Bis kurz vor Weihnachten, als am 19. Dezember plötzlich das britische Konsulat in Paris anrief: Nicolas sei wohlauf, werde aber momentan in einem Krankenhaus im Südwesten Frankreichs behandelt.
Curtis, die fest davon ausgegangen war, dass ihr Sohn gestorben sei, war selbstverständlich geschockt: „Ich dachte, mit Corona und all dem, was passiert war, er wäre tot. [...] Ich weinte den ganzen Tag.“
Kurz darauf konnte sie dann erstmals seit 2010 wieder mit ihrem Sohn reden. Er wirke gesund – und werde bald womöglich nach Schottland zurückkehren. „Ich fragte ihn: ‚Kommst du nach Hause, Nikky?‘ Und er sagte: ‚Ja.‘“ Ein „Wunder“, wie sie selbst sagt.
Allerdings wird sich Curtis wohl erst dann so richtig freuen können, wenn sie ihren Jungen tatsächlich wieder in die Arme schließen darf. „Ich mache mir noch keine Hoffnungen, bis ich ihn mit nach Hause nehmen kann.“ Zuvor allerdings wolle sie ihn zusammen mit seiner Schwester in Frankreich besuchen.
Einzig seinen Vater wird Nicholas Curtis nicht mehr wiedersehen: Er starb im Juni. Nun hat seine Mutter zumindest ihren Sohn wieder – hoffentlich. (sal)