Bedrohliche AnsageSchwester von Diktator Kim Jong-un droht Südkorea mit Atomschlag

Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und dessen Schwester Kim Yo Jong in Südkorea am 21.08.2020.

Die Schwester von Nordkorea-Diktator, Kim Yo Jong, droht Südkorea mit einem Atomschlag.

Die Schwester von Nordkorea-Diktator Kim Jong-un (38) hat Südkorea mit einem Atomschlag gedroht, sollte es zu einem militärischen Konfliktfall kommen.

Südkorea sei nicht der „Hauptfeind“ des Landes, hieß es in einer Erklärung der einflussreichen Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong (34).

Sollte Südkorea jedoch die militärische Konfrontation suchen, „wird unsere nukleare Streitmacht unweigerlich ihre Pflicht erfüllen“, wurde sie am Dienstag von den Staatsmedien zitiert. Die hochrangige Funktionärin der herrschenden Arbeiterpartei setzte damit ihren aggressiven Ton fort, den sie vor wenigen Tagen angeschlagen hatte.

Südkorea riskiert Atombedrohungen durch Nordkorea

Hintergrund sind Äußerungen des südkoreanischen Verteidigungsministers Suh Wook zu den Angriffskapazitäten seines Landes gegen Nordkorea. Kim hatte gedroht, Südkorea riskiere deswegen eine ernste Bedrohung.

Suh hatte am Freitag öffentlich gesagt, Südkoreas Streitkräfte verfügten über die Fähigkeit, den Ursprungsort von Raketenstarts von Nordkorea sowie dessen Kommandostellen „präzise und rasch“ anzugreifen, sobald es klare Anzeichen für einen Angriff gegen Südkorea gibt. In ihrer jüngsten Erklärung nannte Kim die Bemerkungen als „nicht wiedergutzumachenden großen Fehler“. Mit Präventivschlägen gegen einen „Atomwaffenstaat“ zu drohen, sei ein „fantastischer Tagtraum“.

Kims Erklärungen erfolgten inmitten wachsender Spannungen in der Region. Nordkorea hatte zuletzt seine Nachbarländer durch den neuen Test einer Interkontinentalrakete alarmiert. UN-Resolutionen verbieten dem isolierten Land den Test von Raketen jeglichen Typs, die einen Atomsprengkopf tragen können.

Nordkorea hat sich selbst zur Atommacht erklärt. Sein Status gilt aber wegen der Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm als unklar. Allerdings kommen die Atomgespräche mit den USA seit mehr als drei Jahren nicht mehr voran. (dpa)