„Notsituation“Beliebte Urlaubsinsel ohne Wasser und Strom – bei mehr als 47 Grad Celsius

Blick auf Dächer der sizilianischen Gemeinde Gangi (Italien), aufgenommen am 20. September 2017.

Hunderttausende Menschen aus Sizilien hatten in den vergangenen Tagen mit ihrer Wasser- und Stromversorgung zu kämpfen. (Symbolfoto)

Mitten in der Hitzewelle sind auf einer beliebten Urlaubsinsel auch noch Wasser- und Stromversorgung ausgefallen. Und das bei Temperaturen von mehr als 47 Grad Celsius.

Mitten in einer Hitzewelle sind Hunderttausende Menschen in und um die sizilianische Großstadt Catania seit vergangenem Donnerstag (20. Juli) von der Versorgung mit Strom und Wasser abgeschnitten gewesen.

Mehr als 500.000 Menschen seien seither von Stromausfällen betroffen gewesen, erklärte ein Sprecher der Stadt Catania gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Der Netzbetreiber e-distribuzione des teilstaatlichen Stromanbieters Enel machte in einer Erklärung vom Sonntag Hitzeschäden an unterirdisch verlegten Kabeln für die Ausfälle verantwortlich.

Hitze löst vermehrt Stromausfälle auf Sizilien aus

Seit Donnerstag kam es in der Region Catania zu Stromausfällen, die wiederum zum Ausfall von Wasserpumpen führten. Nach Angaben des Wasserversorgers Sidra waren bis Montagmorgen zwischenzeitlich 200.000 bis 300.000 Menschen ohne Wasser.

„Wir zahlen einerseits für den Klimawandel, dem wir schon seit einigen Jahren mehr Aufmerksamkeit schenken sollten, und andererseits für eine Infrastruktur, die den neuen Bedingungen nicht angemessen scheint“, sagte Nello Musumeci, italienischer Katastrophenschutzminister und früherer Regionalpräsident Siziliens, nach Angaben italienischer Nachrichtenagenturen am Montag in Catania.

Aus der mit knapp 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zweitgrößten Stadt Siziliens meldeten die Behörden am Montag 47,6 Grad Celsius. Netzbetreiber e-distribuzione zufolge erreichten die Temperaturen auf dem Asphalt 50 Grad, was zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit die Wärmeableitung behindert habe.

„Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen klimatischen Notsituation“, ergänzte der Netzbetreiber. Hunderte Techniker seien im Einsatz, um die Probleme zu lösen.

Die Behörden forderten die Einwohnerinnen und Einwohner im Großraum Catania auf, Klimaanlagen nur maßvoll einzusetzen und richteten klimatisierte Räume für Ältere und Obdachlose ein. (afp)