Indonesien greift durch. Aufgrund von Öl-Knappheit hat das Land eine mitunter folgenschwere Maßnahme getroffen, um Unruhen im Land zu verhindern.
Unruhen befürchtetNächstes Öl könnte bald knapp werden – größter Exporteur stoppt Ausfuhr

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Mit Indonesien verbietet der größte Palmöl-Exporteur die Ausfuhr des Rohstoffes. Das Symbolbild von 2013 zeigt eine Palmöl-Plantage in Indonesien.
Indonesien, größter Exporteur von Palmöl weltweit, verbietet ab Donnerstag (28. April 2022) kommender Woche die Ausfuhr des Rohstoffes und anderer Pflanzenöle. Präsident Joko Widodo sagte am Freitag (21. April 2022), Grund sei die Knappheit im Land. Das Exportverbot gelte auf unbestimmte Zeit.
In Indonesien ist das Palmöl, das dort vor allem zur Zubereitung von Speisen genutzt wird, seit November knapp. Damals stiegen die Exporte wegen gestiegener Weltmarktpreise stark. Wegen des Ukraine-Kriegs sind sie noch weiter geklettert - die Ukraine und Russland gehören zu den größten Produzenten und Exporteuren von Sonnenblumenöl.
Öl-Knappheit: Indonesien verbietet Export auf unbestimmte Zeit
Die Regierung in Jakarta fürchtet soziale Unruhen. Präsident Widodo sagte am Freitag, die Regierung werde die Entwicklung aufmerksam beobachten, bis es wieder genügend Öl zu erschwinglichen Preisen gebe.
Schon im Januar war der Export von Palmöl begrenzt worden. Im Land wurde eine Preisgrenze festgesetzt. Im April kündigte Widodo bereits Hilfszahlungen für die Ärmsten an, um Öl kaufen zu können.
Dennoch sind die Regale in Supermärkten und die Verkaufsstände auf den Märkten oft leer. Im ganzen Land stehen die Menschen an Verkaufsstellen für verbilligtes Öl an.
Vor wenigen Tagen nahm die Staatsanwaltschaft einen hohen Beamten des Handelsministeriums fest, der gegen Bestechnungsgeld Exportlizenzen für Palmöl vergeben haben soll. Auch Unternehmensvertreter wurden bereits festgenommen. (afp)