„Er hat unser Leben gerettet“Passagier klettert plötzlich auf Tragfläche – Fluggäste erleichtert

Ein Flugzeug der Airline AeroMexico steht auf dem Flughafen in Mexiko-Stadt.

Weil ein AeroMexico-Flugzeug (hier ein Foto von 2017) nicht abhob, verschaffte sich ein Passagier über die Nottür Zugang nach draußen.

Weil er dachte, die Gesundheit aller Personen an Bord ist gefährdet, entschied sich ein Fluggast zu einer mutigen Tat – die Strafe ließ nicht lange auf sich warten.

von Lara Hamel  (hl)

Wenn das Boarding abgeschlossen ist und alle Fluggäste ihren Platz gefunden haben, dauert es meistens nicht mehr lange, bis das Flugzeug abhebt – sollte man meinen.

In Mexiko kam es ganz anders: Laut den Passagierinnen und Passagieren stand eine voll besetzte Maschine stundenlang herum und es gab keinerlei Info darüber, warum und um wie viel Zeit sich der Abflug verzögert. Hinzukamen zwei weitere Probleme, welche die Flugreisenden enorm belasteten.

Mexiko: Mann öffnet Notfalltür des Flugzeugs

Nicht nur, dass der Flug mit der Nummer AM672 von Mexiko-Stadt nach Guatemala-Stadt am Donnerstag (25. Januar 2024) einfach nicht startete, es wurde auch kein Wasser an die Fluggäste verteilt und auch die Türen blieben zu. Und das für mehrere Stunden, so die Fluggäste in einem Schreiben.

Dass die Luftqualität im Innenraum der Maschine rapide abnahm, ist logisch. Weil ein Passagier diesen Zustand und die mögliche Gefährdung aller nicht hinnehmen wollte, öffnete er eine Nottür des AeroMexico-Flugzeugs, kletterte auf die Tragfläche und von dort wieder zurück ins Innere.

Das Problem: Mit der geöffneten Nottür konnte das Flugzeug nicht abheben. Die Behörden wurden hinzugerufen und der Passagier in Gewahrsam genommen, wie unter anderem RTL berichtet. Wie lange er dort ausharren musste und ob er sogar mit einer Anklage rechnen muss, ist nicht bekannt.

Anders als die Behörden stellten sich die übrigen Fluggäste auf die Seite des Kletterers. Sie verfassten eine schriftliche Erklärung und betonten darin ihre Dankbarkeit: „Er hat unser Leben gerettet“. Das Schreiben wurde von 77 Reisenden des Flugs AM672 unterschrieben.