Bestsellerautorin Susanne Fröhlich verrät uns, welche Dinge sie nach ihrem 60. Geburtstag noch mal ausprobiert hat.
„Man sieht die Restlaufzeit“Bestsellerautorin (62) erklärt, wie fröhliches Altern funktioniert

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Bestsellerautorin Susanne Fröhlich hat überhaupt keine Angst vorm Altern – ganz im Gegenteil, wie sie uns verraten hat.
Ihre Fans altern mit Susanne Fröhlich (62) und Constanze Kleis (65) und stellen sich vielleicht dieselben Fragen: Wie entkomme ich der Sogkraft des Sofas? Lässt sich dem optischen Verfall die Stirn bieten – aber warum eigentlich?
Kein Wunder, dass das neue Mutmachbuch der beiden Autorinnen „Älter werden ist wie jung sein, nur krasser“ (18 Euro) sofort wieder in die Spiegel-Bestsellerliste einstieg. Und natürlich gibt es zu dem Thema auch „fröhliche“ Antworten im EXPRESS.
Susanne Fröhlich über Materialverfall und Bikinis
Warum es Spaß macht zu altern: „Man hat als junger Mensch so ein weißes Papier vor sich, das ganze Leben liegt vor einem, dann hat man Jahrzehnte, in denen das Blatt über Jahre lang mit Kindern, Karriere, Mann, Haushalt und vielem mehr vollgeschrieben ist. Mit Mitte/Ende 50 ist der Zettel dann wieder relativ leer“, so erlebte es Susanne Fröhlich. „Und man merkt, och, das ist auch schön.“ All die Alltagssachen habe man abgehakt, jetzt könne man sich mal endlich um sich selbst kümmern. „Man wird entschiedener, denn man sieht ja die Restlaufzeit vor sich.“
Was sie am Alter nervt: Der Materialverfall setze einem ab und zu schon zu, gibt sie lachend zu. Klar, könne man sich glatt spritzen, aber nicht den Hals. Susanne Fröhlich: „Man muss akzeptieren, dass die Währung Schönheit vergänglich ist und sich einfach positiv vor Augen führen, dass man glücklicherweise nicht mehr ins Beuteschema von Till Lindemann passt“, lacht sie. Fröhlich plädiert für einen entspannteren Umgang mit dem eigenen Körper. „Bikini kann ich nicht mehr tragen? Warum? Interessiert doch keinen.“
Wie sie die „Mehrzeit“ nutzt: Wichtig sei für sie, ein gutes soziales Leben zu haben und neugierig zu bleiben. „Ich wollte immer Spanisch lernen. Es geht voran, wenn auch langsam. Oder Sport: Ich habe Kraulen gelernt, habe zwei Sommer gebraucht, bin leider kein Schwimmtalent. Ist aber toll, wenn man das Gefühl hat, man kann es. Und ich habe mit dem Eisbaden angefangen. Eine tolle Erfahrung, mittlerweile dusche ich, bis aufs Haarewaschen, auch kalt.“ Sie reise zudem wahnsinnig gern, einmal im Jahr mit dem Rucksack abseits ihrer Komfortzone, allein irgendwohin. „Man landet vielleicht mit einem Rucksack im Nirgendwo, es nieselt und ist ganz anders als man es sich vorstellt, aber erlebt was.“
Was sie von Couch-Potatoes hält: Wenn einer sage, er habe gar keine Lust auf die ganze Alters-ADHS, finde sie das völlig okay. „Aber die ewigen Entschuldigungen, warum man es nicht macht, sollte man lassen. Wir sind Weltmeisterinnen darin, uns selbst Entschuldigungen zu schreiben.“ Auch die ewigen Rückblicke würden sie nerven. So nach dem Motto: „Hätte ich doch Norbert geheiratet und nicht Udo, der ist so weit oben, dann hätten wir das kleine Häuschen in der Camargue. Weg damit!“
Und was hält Susanne Fröhlich vom Longevity-Trend? „Ich versuche, leidlich fit zu bleiben, aber nicht übertrieben. Ich möchte nicht mein ganzes Leben darauf ausrichten, 100 zu werden und dafür jeglichen Genuss von mir fern halten, immer früh ins Bett gehen, keine Pommes und kein Spaghetti-Eis mehr essen.“
Ob Männer es im Alter schwerer haben? Sie glaubt, für Männer „ist der Austritt aus dem Berufsleben viel schwerer zu bewältigen, weil sie sich irrsinnig über ihren Beruf definieren“. Das interessiere nur später keinen mehr. Susanne Fröhlich resümiert: „Sie fallen in eine Bedeutungslosigkeit, aber haben sich jahrzehntelang nicht um soziale Kontakte gekümmert. Und dann stehen sie da und sagen zur Frau: „Ach, du fährst zum Wertstoffhof, da komme ich mit.“ Schon traurig!