„Das Allerletzte“Russen unerwünscht – Restaurant sorgt mit Botschaft für Riesenärger

Ein Restaurant hat Russen den Zugang verwehrt. Auf Twitter und Facebook wurde das Vorgehen scharf kritisiert. Unser undatiertes Symbolfoto zeigt Stühle in einer Bäckerei – das Foto steht in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Fall in Baden-Württemberg.

Ein Restaurant hat Russen den Zugang verwehrt. Auf Twitter und Facebook wurde das Vorgehen scharf kritisiert. Unser undatiertes Symbolfoto zeigt Stühle in einer Bäckerei – das Foto steht in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Fall in Baden-Württemberg.

Mit einer antirussischen Botschaft haben die Betreiber eines Restaurants in Baden-Württemberg einen Shitstorm losgetreten. Mit fatalen Folgen.

Der Ukraine-Krieg und die Folgen: Viele Menschen in Deutschland leiden mit und zeigen ihre Solidarität. Russen haben derweil einen schweren Stand. Einige Reaktionen fallen allerdings deutlich zu drastisch aus.

Die Betreiber eines Restaurants in Baden-Württemberg in der Nähe von Karlsruhe sind nun definitiv zu weit gegangen. Wie „t-online“ berichtet, hieß es anfangs auf der Homepage der Gastronomie: Menschen mit russischem Pass seien „unerwünscht“.

Restaurant in Baden-Württemberg verbietet Russen Zutritt

Weiter war dort zu lesen: „Es ist uns bewusst, dass der ‚normale‘ russische Staatsbürger keine Schuld an dem kriminellen Handeln der russischen Regierung trägt“, es sei jedoch Zeit ein Zeichen zu setzen. Der Ausschluss russischer Staatsbürger und Staatsbürgerinnen aus dem Restaurant solle als Beitrag gesehen werden, „damit unsere Kinder in einem friedlichen Europa leben können“.

Hinweis: Der Name des Restaurants ist der Redaktion bekannt. EXPRESS.de verzichtet an dieser Stelle bewusst auf die Nennung.

Das Statement des Restaurants verbreitete sich rasend schnell via Twitter und Facebook – und kam nicht bei allen so gut an. Ganz im Gegenteil, es hagelte Kritik. Hier nur ein paar Beispiele...

  1. „No-Go. Man kann das Regime und seine Unterstützer hassen, aber doch nicht pauschal alle Russen.“
  2. „Pfui, wer bei Ihnen noch einkehrt, sollte sich schämen.“
  3. „Vielleicht ist Ihre Küche gut und Sie verstehen Ihr Handwerk, aber politisch begeben Sie sich auf ganz dünnes Eis.“
  4. „Hoffentlich kommt nach dieser Aktion, niemand mehr bei euch Essen. Das Allerletzte.“

Bewertungen auf Google rauschen in den Keller

Aufgrund der heftigen Kritik nahmen die Lokal-Betreiber die Formulierung von der Homepage. Es folgte eine Korrektur: Menschen, die den Angriffskrieg befürworten, würden nicht bedient.

Auch damit waren viele nicht einverstanden. Die Konsequenz: Die Bewertung des Restaurants rauschte auf Google in den Keller. Ein Kommentar lautete dazu: „Null Sterne kann man leider nicht auswählen.“

Die Homepage wurde komplett offline (Stand: Sonntag, 27. Februar 2022, 16.45 Uhr) genommen. Inzwischen hat sich das Restaurant zu dem Vorfall geäußert.

Erstes Statement nach Shitstorm – so regiert das Restaurant

Auf Facebook heißt es: „An alle Unterstützer und Versteher von Putin: Das ist keine Politik, das ist Mord! Wer dieses Statement nun als falsch oder gar ehrverletzend für Putin empfindet, dem steht es frei, [...] die Freundschaft zu kündigen und fortan fernzubleiben. Es war ein Fehler, die Kritik an Putin an der Nationalität festzumachen. Niemals wollte ich jemanden wegen seiner Nationalität beleidigen. Allerdings rechtfertigt das nicht, meine Familie und Mitarbeiter zu bedrohen.“ (mt)