Große TrauerMann rettet Tochter (13) und zwei andere Mädchen, dann folgt die Tragödie
Arbus. Seine heldenhafte Tat wurde zu einer Tragödie – es ist ein Schicksal, das derzeit ganz Italien bewegt. Fernando Porcu (60) starb, nachdem er seine Tochter (13) und zwei ihrer Freundinnen aus der stürmischen See gerettet hatte.
Wie die italienische „Avvenire” berichtet, geschah die Tragödie am vergangenen Freitag, 26. Juni 2021, in Arbus, einer Gemeinde in der Provinz Sud Sardegna auf der italienischen Insel Sardinien. Nach Beendigung seiner Schicht begleitete Fernando Porcu, ein Stadtarbeiter aus dem nahen Villamar, eine seiner beiden Töchter zum Strand. Dort habe sie sich mit ihren Freundinnen verabredet.
Es waren nicht mehr viele Touristen unterwegs, der Strand war nicht mehr so überfüllt – alles deutete darauf hin, dass es ein friedlicher und entspannter Nachmittag werden würde. Allein die See war stürmisch und obwohl dies einer der gefährlichsten Meeresabschnitte im Südwesten Sardiniens ist, entschieden sich die drei Mädchen dazu, schwimmen zu gehen. Fernando Porcu habe ihnen noch von dem Vorhaben abgeraten, heißt es im Bericht.
Sardinien: Mädchen wurden von der Strömung weggerissen, Vater rettet sie
Einige Minuten, nachdem die Mädchen in den Wellen verschwunden waren, wurden sie auch schon von der Strömung weggerissen. Sie wurden vom Ufer weggespült und waren der Kraft der Wellen nicht gewachsen. Sie schrien erschrocken, bis Fernando Porcu sie hörte, der sich am Strand mit einigen Bekannten unterhalten habe.
Als er merkte, was geschah, sprang er sofort ins Meer und erreichte unter großen Schwierigkeiten die Mädchen. Es gelang ihm tatsächlich, alle drei wieder an Land zu bringen, während die anwesenden Badegäste die Szene beobachteten und jemand bereits Hilfe gerufen hatten. Sie teilten der Küstenwache mit, dass Porcu angesichts der schweren Bedingungen auf See nicht in der Lage sei, drei Mädchen zu retten.
Heldentat in Italien: Familienvater rettet Tochter und zwei weitere Mädchen
Doch tatsächlich gelang Fernando Porcu die Heldentat: Er brachte die drei Mädchen in Sicherheit – sie seien erschrocken gewesen und haben geweint, berichten Zeugen. Und sie hatten nicht einmal Zeit, sich zu freuen: Wenige Augenblicke später brach Porcu am Ufer zusammen und starb an einem Herzinfarkt.
Angst, Stress, körperliche Erschöpfung habe dazu geführt. Die alarmierten Rettungskräfte, die inzwischen auch einen Helikopter hinzugerufen hatten, kamen zu spät: Jeder Versuch, Porcu wiederzubeleben, war vergeblich. Der 60-Jährige starb noch am Strand.
Tragödie in Italien: Bürgermeister drückt seine Trauer aus
Die umstehenden Zeugen, Schwimmer und Badegäste, die die Szene miterlebten und Porcu noch zu seiner Heldentat ermutigten, während er auf See war, seien sprachlos gewesen, heißt es im Bericht weiter. Auch der Bürgermeister von Villamar, Fernando Cuccu, traf später am Ort der Tragödie ein: „Er war unser bester Gemeindearbeiter. Sein Tod ist für uns ein großer Verlust. Er hat versucht, Leben zu retten. Wir sind schockiert und drücken seinen Familienmitglieder und Verwandten all unser Mitgefühl aus.”
Fernandos Tochter liege noch für weitere Untersuchungen im Krankenhaus, aber sie befinde sich auf dem Weg der Besserung. Auch den Freundinnen gehe es gut. Der Held von Sardinien hinterlässt seine Frau und zwei Töchter. Und eine Gemeinde in Trauer. (mg)