Palma de Mallorca – „Malle ist nur einmal im Jahr“, heißt es ab Sonntag wieder am Ballermann. Auf der spanischen Baleareninsel werden die Musikboxen bis zum Anschlag aufgedreht, die Zapfhähne arbeiten im Dauereinsatz und die Sonne brutzelt den feierhungrigen Party-Touristen auf der Playa de Palma die Winterhaut rot.

Allen voran der populäre Bier-Tempel Megapark in El Arenal wird zum Party-Epizentrum. Bekannte Schlager-Stars wie Jürgen Drews, Mickie Krause und Lorenz Büffel heizen den Urlaubenden ein.

Dabei bietet der Partykoloss auch jedes Jahr neuen Entertainern und Sängern eine Bühne. Die wohl ungewöhnlichste Newcomerin in dieser Saison? Scarlet Flair! 27 Jahre jung, blond, attraktiv und eine ehemalige Bestatterin.

Scarlet Flair lernte den Tod früh kennen

Bereits als Mädchen spielte Scarlet, mit bürgerlichen Namen Svenja-Scarleticia Bannagott, auf einem Friedhof. Und auch Todesfälle im eigenen Freundeskreis ereilten sie zeitig: zwei Freunde begingen Selbstmord und eine Freundin überlebte einen Autounfall nicht.

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Der ein oder andere wäre daran wohl zerbrochen, nicht aber Scarlet! Nach ihrem Schulabschluss entschied sich die gebürtige Fränkin für eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft.

„Der Tod hat mich schon immer fasziniert“, sagt Scarlet im „Bild“-Interview. In ihren Ausbildungsjahren zimmerte sie Särge, präparierte Tote und spendete Hinterbliebenen Trost.

Scarlet Flair: „Ich musste einen Babysarg bauen“

Doch die herausfordernde Ausbildung ging nicht spurlos an ihr vorbei! Der Tod einer Mutter und ihres Neugeborenen, die beiden starben bei der Geburt, geht Scarlet bis heute nicht mehr aus dem Kopf.

„Ich musste einen Babysarg bauen“, erzählt sie im Gespräch. Doch Scarlet gewinnt ihrem alten Job auch etwas Positives ab: Hinterbliebenen konnten sie durch trostspendende Worte immer helfen, wieder nach vorne zu schauen.

Ihr Absturz beginnt mit „Popstars“

2012 nimmt die hübsche Bestatterin an der Castingshow „Popstars“ teil. Während der Show trennt sich jedoch ihr Freund und nach dem sie als Sechstplatzierte ausscheidet, fällt die Sängerin in ein tiefes Loch.

Die Schmerzen vertreiben Scarlet, die sich mittlerweile zur Restaurantfachfrau hat ausbilden lassen, aus Deutschland.

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Mallorca wird für Scarlet Flair der rettende Anker

Auf Mallorca findet sie eine neue Heimat. Nach ihrer „Popstars“-Teilnahme steht sie zwar nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit, als Restaurantleiterin, Kellnerin und Sängerin in Hotels und Bars kommt sie aber über die Runden.

Am Ballermann können nur die wenigsten singen

Und dann wird Scarlet entdeckt! Megapark-Booker Sigi Holleis stößt in einer Bar auf die hübsche Blonde. Der Künstlermanager und PR-Fachmann ist begeistert von Scarlet. Am Ballermann können nur die wenigsten singen – ganz anders die ehemalige Bestatterin. Sie ist talentiert und verdammt gut!

Holleis überzeugt Scarlet Songs aufzunehmen, obwohl diese sich zunächst sträubt den Sündenpfuhl Ballermann zu betreten.

Heute steht ein 30-minütiges Bühnenprogramm, das Scarlet beim Saison Opening im Megapark am Sonntag vortragen wird. Dann ist es mit der Totenruhe vorbei! Denn ihre Songs handeln von den schönen Seiten des Lebens: der Liebe, Freude und natürlich der Feierei!

Eine ganz außergewöhnliche Geschichte: Die Bestatterin, die den Ballermann zum Beben bringt…

(red)