Schönheits-OP wird für Sara (33) zum Horror„Mein Körper ist von innen verfault – ich wollte nur noch sterben“

Wenn man die Britin Sara Platt heute sieht, glaubt man kaum, welche Qualen sie erleiden musste.

Wenn man die Britin Sara Platt heute sieht, glaubt man kaum, welche Qualen sie erleiden musste.

Sie wollte einfach nur einen flachen Bauch, doch die Schönheits-OP wurde für die Britin Sara Platt zum Horror. Am Ende, so erzählt sie nun, verfaulte ihr Körper von innen – und sie wollte nur noch sterben.

von Martin Gätke  (mg)

Sie wollte schön sein – und landete am Ende auf einer Intensivstation. Sara Platt aus Bridgend (Wales) hatte so starke Schmerzen, dass sie nur noch „sterben wollte“.

In der Türkei hat sich die 33-Jähriger einer Bauchstraffung unterzogen, der Chirurg hatte versucht, ihre überschüssige Haut am Bauch zu entfernen. Doch der Eingriff ging extrem schief.

Sara: „Ich verrottete in diesem Hotelzimmer von innen“

Die Mutter von vier Kindern spricht nun gegenüber der britischen „Daily Mail“ offen über den Horror, den sie erleben musste: Sara litt an Endometriose, unterzog sich deshalb einer speziellen Therapie und verlor 75 Kilo. Übrig blieb überschüssige Haut, die Wunden und Infektionen verursachte. Die junge Frau wollte diese entfernen lassen.

Weil sie sich aber einen teuren Eingriff in Großbritannien nicht leisten konnte, wollte sie die OP in der Türkei durchführen lassen. Dort zahlt sie etwa die Hälfte. Doch die Operation führte fast zu ihrem Tod. Heute sagt Sara über sich selbst, sie sei „naiv und verzweifelt“ gewesen.

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Nach dem Eingriff in der türkischen Praxis, die sogar Fünf-Sterne-Bewertungen im Internet vorweisen konnte, versicherte der Arzt, sie könne sich in der Sonne erholen. Doch stattdessen „verrottete“ sie von innen in einem schäbigen Hotelzimmer. Aus ihrem Körper sickerte eine braune Flüssigkeit und in der Mitte ihrer Brust hatte sich ein massiver Fettklumpen gebildet. „Mein Körper war grün und schwarz.“

Sara Platt: „Ich wollte nur noch sterben“

Neun Tage später habe derselbe türkische Chirurg beschlossen, einen weiteren Eingriff vorzunehmen, „um das Chaos zu beseitigen“, sagte sie. Sie blieb während des Eingriffs wach und schrie, während der Chirurg unter örtlicher Betäubung ein „großes Stück“ Fett und Haut entfernte.

Sara sagt, dass sie dieses Erlebnis bis heute verfolgt. Es hatte sich angefühlt, als stünde ihre Haut in Flammen, nachdem der Chirurg ein „brennendes Werkzeug“ benutzt hatte. „Ich wollte nur noch sterben.“

Anschließend wurde die Mutter nach Hause geschickt – und dort musste sie sofort ins Krankenhaus. Sie hatte eine schwere Infektion, viel Gewebe war abgestorben. Acht Wochen verbrachte sie im Welsh Centre for Burns and Plastic Surgery. Sie musste sich zehn weiteren Korrektur-OP unterziehen.

Sara heute: „Ich kann nicht einmal an die Türkei denken. Es weckt so viele schlimme Erinnerungen und Gefühle, auch wenn ich jetzt keine offene Wunde mehr am Bauch habe, ich kann sie immer noch spüren“.

Nun will Sara gerichtlich gegen den türkischen Chirurgen vorgehen. Im April und Mai wird sie dafür erneut in die Türkei fliegen. Um die Kosten zu decken, ruft sie auf „GoFundMe“ zudem zu Spenden auf.

„Ich brauche Gerechtigkeit und möchte verhindern, dass der Chirurg das bei anderen tut“, erklärt Sara. Nach Angaben des Außenministeriums sind seit 2019 28 Briten nach Schönheitsoperationen in der Türkei gestorben.