Skandal erschüttert LiptonSexueller Missbrauch: Arbeiterinnen berichten von jahrelangem Horror

Arbeiter und Arbeiterinnen ernten Tee auf einer Teeplantage in Kenia.

Mehrere Arbeiterinnen der Teeplantagen in Kenia, die unter anderem der Firma Lipton gehören, wurden jahrelang sexuell missbraucht. Das Foto aus dem Jahr 2008 zeigt Arbeiterinnen in Kenia.

Zahlreiche Arbeiterinnen, die auf Tee-Plantagen von zwei britischen Firmen tätig sind, haben nun bekannt gemacht, dass sie über Jahre hinweg sexuell missbraucht wurden.

Es sind furchtbare Schilderungen, die nun öffentlich geworden sind. Auf Tee-Plantagen der britischen Firmen Lipton und James Finlay sollen Vorgesetzte jahrelang die Arbeiterinnen sexuell missbraucht haben.

Die BBC berichtete am Montag (20. Februar 2023), mehr als 70 Frauen hätten dem Sender von sexuellem Missbrauch berichtet. Die britischen Unternehmen äußerten sich gegenüber der BBC entsetzt; zuständige Manager seien umgehend suspendiert worden.

Lipton: Sexueller Missbrauch auf Tee-Plantagen in Kenia

Mehrere Frauen berichteten dem Sender, sie hätten keine andere Wahl gehabt, als den Missbrauch zu erdulden. Die Vorgesetzten hätten gedroht, sie verlören sonst ihre Arbeit. Eine der Frauen habe sich dabei mit HIV angesteckt.

Die Firma Lipton Teas and Infusions gehörte bis Juli 2022 zum Nahrungsmittelkonzern Unilever. Das Unternehmen erklärte, „wir sind tief schockiert“.

Unilever habe „mehrere Jahre hart daran gearbeitet, die sehr schweren Probleme sexueller Gewalt und des Sexismus gegen Frauen in der Tee-Branche zu lösen“. Es sei „enttäuschend“, dass dies nicht gereicht habe, um den sexuellen Missbrauch wie im Bericht geschildert zu verhindern.Hier nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Lipton Teas and Infusion teilte mit, zwei Manager seien „umgehend“ freigestellt worden. Das Unternehmen habe eine „komplette und unabhängige“ Untersuchung der Vorwürfe angeordnet. Lipton gehört seit dem Verkauf für 4,5 Milliarden Euro dem Investmentfonds CVC Capital Partners.

Die Firma James Finlay erklärte, ein Manager sei freigestellt und bei der Polizei angezeigt worden. Zudem sei eine Untersuchung angeordnet worden, um zu prüfen, „ob es ein verbreitetes Problem sexueller Gewalt“ gebe. (afp)