„Sensationsfund“Spektakuläre Entdeckung an deutscher Ostsee: „Bisher noch nie hier gefunden“

Eine Spaziergängerin machte an der Ostsee einen ganz besonderen Fun. Eine dort bislang unbekannte Krabbenart aus Amerika.

Seltene Blaukrabbe gefunden – bei einem Spaziergang am Strand des Ostseebades Ahlbeck auf Usedom wurde die besondere Krabbe entdeckt. Laut der Biologin Ines Martin vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund, handle es sich um eine Blaukrabbe, „die hier bisher noch nie gefunden worden ist“. Die blaue Krabbe sei die erste ihrer Art an der Ostsee und damit eine echte Sensation. Aber woher stammt die Krabbe eigentlich?

Eigentlich stamme die Art von der amerikanischen Ostküste. Im Vergleich zu heimischen Krabben ist das Tier mit mehr als 20 Zentimetern Breite ungewöhnlich groß. Nach Aussage Martins ist die Krabbe generell für die Fischerei sehr interessant. „Vor allem das Muskelfleisch in den Gliedmaßen gilt als Delikatesse“, sagte die Biologin.

Wieso die Blaukrabbe eine echte Sensation ist:

Das Exemplar sei tot 200 Meter neben der Seebrücke in Ahlbeck von einem Strandspaziergänger gefunden worden, der gleich erkannt habe, dass es sich hier um eine besondere Krabbe handelt. Das sei unter anderem wegen der auffälligen Blaufärbung deutlich geworden. Der Mann habe das Meeresmuseum und Martin als Kuratorin für Krebse verständigt.

„Ich konnte ihm recht schnell bestätigen, dass es ein Sensationsfund ist.“ Es gebe bislang zwar wenige Nachweise für die Nordsee, aber noch keinen Nachweis so weit östlich.

Ines Martin, Biologin und Kuratorin für Krebse am Deutschen Meeresmuseum, zeigt eine Blaukrabbe. Die Krabbe wurde im April 2023 am Stand des Ostseebades Ahlbeck gefunden. Ganz anders als einheimische Krabben sah der Fund eines Spaziergängers auf Usedom aus.

Ines Martin, Biologin und Kuratorin für Krebse am Deutschen Meeresmuseum, zeigt eine Blaukrabbe. Die Krabbe wurde im April 2023 am Stand des Ostseebades Ahlbeck gefunden. Ganz anders als einheimische Krabben sah der Fund eines Spaziergängers auf Usedom aus.

Um 1900 habe es an der französischen Atlantikküste einen ersten Nachweis dieser Art in Europa gegeben und 1964 den ersten Fund in der Nordsee in der Nähe von Cuxhaven. „Nur zwei Einzelnachweise für die Ostsee sind bisher in der Literatur erwähnt: 1951 bei Kopenhagen und 2007 weiter nördlich in Skagen, zwischen dem Kattegat und Skagerak. Für die innere Ostsee waren bis dato keine Funde gemeldet.“

Strömungen haben die blaue Krabbe wahrscheinlich angespült

Wie die Krabbe hierher kam, kann laut Meeresmuseum nur gemutmaßt werden. Immer wieder verirrten sich Tiere und gelangten auch begünstigt von bestimmten Strömungen in die Ostsee.

Für Annerose Goldbecher, Präparatorin des Meeresmuseums, handelt es sich um einen Glücksfund. Im Rahmen der Modernisierung des Meeresmuseums bereitete sie zuletzt ein älteres Exemplar einer Blaukrabbe aus der Sammlung für die Ausstellung vor. Durch die Konservierung fehlte allerdings die Farbe, weshalb sie den Panzer neu einfärben musste. „Die Abbildungen suche ich mir überwiegend aus dem Internet.“ Im besten Fall, so wie jetzt, stehe aber ein Original als Vorlage zur Verfügung.

Die gefundene Blaukrabbe wird ihrerseits in einer Alkohollösung konserviert und Teil der biologischen Sammlung des Deutschen Meeresmuseums. Zur Krebstier-Sammlung zählen laut Museum bereits über 5500 Objekte, darunter etwa das Präparat einer Japanischen Riesenkrabbe. (dpa mit nmn)