Eine skurrile Anforderung einer polnischen Videospiel-Produktionsfirma in ihrer Stellenausschreibung sorgt aktuell im Netz für Furore. Der Wirbel wurde so groß, dass sich der Firmenchef mittlerweile öffentlich erklären musste.
Bewerberin muss in die SaunaChef mit skurriler Stellenanzeige – es hagelt heftige Kritik
Wie alle anderen Bereiche der Gesellschaft haben sich auch die Bewerbungs- und Anwerbungs-Prozesse von Unternehmen weiterentwickelt. Der Trend geht klar zur Online-Bewerbung und die Abläufe sind so interaktiv wie nie zuvor. Doch nicht alle innovativen Ideen der Firmen treffen auf positives Feedback der Bewerberinnen und Bewerber.
Das musste die polnische Produktionsfirma „Spectrum Studios“ unlängst am eigenen Leib erfahren. Auf „LinkedIn“ postete die Firma eine Stellenausschreibung für die Betreuung eines Videospiel-Projekts. Eine der darin enthaltenen Anforderungen sorgte für einen Aufschrei im Netz und darüber hinaus.
Stellenausschreibung von „Spectrum Studios“: „Teilnahme an Sauna-Session ist nicht verhandelbar“
Das zu betreuende Spiel soll sich um eine Sauna-Meisterin drehen. Das hatte auch Auswirkungen auf die Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber. Denn neben den technischen Voraussetzungen findet sich auch eine äußerst ungewöhnliche Anforderung.
„Teilnahme an Sauna-Sessions (nicht verhandelbar, das gesamte Team muss unser Konzept verstehen)“, schreibt „Spectrum Studios“ in ihrer Ausschreibung. Diese völlig skurrile Voraussetzung stellt allerdings noch nicht das Ende der Geschichte dar.
Ein Chat-Verlauf zwischen dem Kreativchef des Projekts, Jacek Piórkowski, und einer Bewerberin wurde veröffentlicht und die Reaktionen im Netz waren so deutlich, dass Piórkowski ein Statement abgeben musste.
Chat-Verlauf führt zu Stellungnahme von Kreativchef
Die Unterhaltung zwischen dem Kreativchef und seiner potenziellen Mitarbeiterin weisen einige fragwürdige Äußerungen von Piórkowski auf. Besonders stutzig macht die Begründung, weshalb der Videospielproduzent die Sauna-Gänge für notwendig hält.
„Theoretisch kann man es auch ohne machen, aber ich finde es toll, dass sie ihre Saunaerfahrung nutzen können, um tolle Szenen zu schreiben“, schreibt Piórkowski an die Bewerberin.
Das Internet hat eine klare Meinung zu der Thematik. „Nicht jeder Arbeitgeber schreibt direkt bei der Stellenausschreibung rein, dass sexuelle Belästigung normaler Ton ist“, lautet beispielsweise ein sarkastischer Kommentar auf Reddit. Die Situation erregte Aufmerksamkeit bis über die polnischen Grenzen hinaus. Piórkowski musste sich erneut äußern.
Jacek Piórkowski: „Mann muss nicht immer nackt sein“
Auf „LinkedIn“ veröffentlichte das polnische Unternehmen ein Videostatement ihres Kreativchefs. Zunächst entschuldigte sich dieser für sein Verhalten und gestand einige Fehler ein. „Meine Wortwahl war nicht gut. Ich habe nicht erklärt, warum Saunieren für mich so wichtig und praktisch unerlässlich ist“, sagt Piórkowski.
Ebenfalls richtet er entschuldigende Worte an die Bewerberin, die den Chat-Verlauf veröffentlicht hatte. Dennoch verteidigt der Pole weiterhin seine Bedingung für den Job.
„Ich suche Menschen, die sich ebenso für die Kultur des Saunierens begeistern und offen sind für Erfahrungen, die Teil dieser Kultur sind“, heißt es im Video.
In einem weiteren Beitrag Piórkowskis betont er, dass man zum Saunieren „nicht immer nackt sein müsse“, dies allerdings für manche „Erfahrungen“ hilfreich sein könnte.