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Tödlicher Streit um MaskenpflichtUrteil im Tankstellen-Mord gesprochen

Weil er keine Maske tragen wollte, rastete ein Mann aus und erschoss den jungen Mitarbeiter einer Tankstelle in Idar-Oberstein. Nun wurde das Urteil verkündet. 

Der Fall hatte am 18. September 2021 ganz Deutschland schockiert: Ein damals 49-jähriger Mann tötet einen 20-jährigen Tankstellen-Mitarbeiter – weil dieser ihn auf die Corona-Maskenpflicht hingewiesen hatte. Nun wurde der Angeklagte zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Landgericht Bad Kreuznach wertete in seinem Urteil am Dienstag die Tat als Mord und folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Tankstellen-Mord: Lebenslang – aber keine besondere Schwere der Schuld

Anders als von Staatsanwaltschaft und der Nebenklage gefordert, stellte die Schwurgerichtskammer aber keine besondere Schwere der Schuld fest. In diesem Fall wäre eine Haftentlassung des heute 50-Jährigen nach 15 Jahren im Gefängnis rechtlich zwar möglich gewesen, aber in der Praxis so gut wie ausgeschlossen.

Die Verteidigung hatte den Tatvorwurf des Mordes zurückgewiesen. Die beiden Anwälte hatten auf Totschlag mit erheblich eingeschränkter Schuldfähigkeit des Angeklagten plädiert, der nach Schätzung eines Gutachters zum Zeitpunkt des Schusses rund zwei Promille Alkohol im Blut hatte.

Die Frage nach der Täterschaft hatte bei der sechsmonatigen Verhandlung keine große Rolle gespielt, da sie von Anfang an unstrittig war. Der Angeklagte hatte gestanden, aus Wut darüber, dass der junge Kassierer ihm ohne Corona-Maske kein Bier verkaufen wollte, sich zu Hause eine Waffe geholt und bei einem erneuten Besuch in der Tankstelle abgedrückt zu haben. Zudem gab es Videoaufnahmen von der Tat.

Für den Revolver hatte er keinen Waffenschein. Deswegen wurde er auch wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt. Die Mutter des 20 Jahre alten Opfers hatte als Nebenklägerin an dem Prozess teilgenommen. (dpa)