Nickerchen auf der AutobahnTesla-Fahrer fährt schlafend hinter Polizeiauto her

Ein Mann sitzt in einem Tesla Model S am Lenkrad, neben ihm ein großer Monitor im Armaturenbrett.

Ein Mann wählte den Fahrersitz seines Teslas für ein Nickerchen – mitten auf der Autobahn. Das Symbolfoto zeigt den Innenraum eines Teslas am 17. August 2015.

Die Zeit auf der Autobahn hat ein Tesla-Fahrer für ein Nickerchen genutzt – mit Folgen.

Ein Mann (45) hat sich in Bayern einen unpassenden Ort für ein Mittagsschläfchen ausgesucht: den Fahrersitz seines Autos während einer Fahrt über die Autobahn A70 bei Bamberg.

Das Fahrzeug habe sich bei konstant 110 Kilometern pro Stunde und exakt gleichbleibendem Abstand zum vorausfahrenden Streifenwagen bewegt, teilte die Polizei am Donnerstag (29. Dezember 2022) mit.

Tesla-Fahrer schläft während der Fahrt auf einer Autobahn

Die Polizeistreife habe 15 Minuten lang erfolglos versucht, den 45-Jährigen mit Hupen und Anhaltesignalen zu wecken. Die Beamtinnen und Beamten hätten festgestellt, dass der Mann mit geschlossenen Augen auf dem Fahrersitz saß und die Hände nicht am Lenkrad hatte.

Schließlich sei der Mann aufgewacht und den Anweisungen gefolgt. Bei der Kontrolle habe er „drogentypische Ausfallerscheinungen“ gezeigt, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Im Fußraum fanden die Beamten den Angaben zufolge ein sogenanntes Lenkradgewicht. Diese Vorrichtung wird an das Lenkrad angebracht, um eine Sicherheitsfunktion des Fahrzeugs auszutricksen, indem vorgetäuscht wird, dass sich die Hand am Steuer befindet. Gegen den Fahrer wird nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. Der Führerschein wurde einbehalten.

Seit 2017 regelt in Deutschland ein eigenes Gesetz das automatisierte Fahren mit Autopilot. Demnach dürfen automatisierte Systeme „die Fahraufgabe unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen“, wie es auf der Internetseite des Bundesverkehrsministeriums heißt. „Ein Fahrer ist dabei aber weiterhin notwendig.“(afp/dpa)